Self-Statements #9

Gina läd ein zu einer neuen Runde und ich bin immerhin nur zwei Tage zu spät 😀

1. Gehest du nach dem Schema “Kenn ich nicht, ess ich nicht” oder probierst du gerne auch mal neues aus?

Mal so mal so. Früher hab ich zum Beispiel kein Spargel, keine Oliven und keine Pilze und keine rohen Tomaten gegessen, jetzt bereichern die Sachen großartig meinen Speiseplan. Aber wenn ich was bestelle oder ausgehe probiere ich eher selten etwas neues, weil das schon ab und zu echt schiefgegangen ist (Sushi) und das dann im Geldbeutel wehtut. Außerdem wenn Papa zahlt, dann nehme ich doch immer gerne ein Argentinisches Rumpfsteak mit pikantem Brokoli und crossen Kartoffelspalten, Mjam.

2. Welche Schauspieler*in magst du gerne, auch wenn er/sie/div keine sonderlichen, schauspielerischen Talente aufweisen kann?

Boah du stellst Fragen. Ne, kann ich nicht beantworten.

3. Wie sähe ein erfolgreiches Date für dich aus?

Das man am Ende nicht entnervt getrennter Wege geht und einen schönen Abend hat. So ungefähr.

4. Welches war das schlimmste Date, das du je hattest?

Ähm ja, (kleinlaut) Ich hatte noch nie eins, also kann ich die Frage nicht beantworten 😀
Aber ich hatte eine Date-ähnliche Erfahrung. Latsche 1,5 Stunden durch den Regen und anstatt sich mit mir zu unterhalten, ist sie nur am Zocken und beachtet mich kaum obwohl wir uns nur zweimal im Jahr gesehen haben, das war dann das Ende einer „Freundschaft“.

5. Offenbare dich jetzt, hier: Was ist dein Secret Talent?

Cartoon Warane „Wawas“ zu malen. Im Bild der Oldschool-Zocker, der New-School-Zocker mit seiner Nintendo Switch, den Bücherwum und den Comic-Helden.

6. Hast du als Kind für jemanden geschwärmt? Wenn ja, für wen?

Für ein paar Mädchen, aber das ist jedes Mal schief gegangen, danach hab ich mich nicht mehr getraut.

7. Würdest du lieber mit Han Solo ins Weltall fliegen oder mit Indiana Jones auf ein Abenteuer gehen?

Wenn schon mit Nathan Drake auf ein Abenteuer gehen. Ich glaube als ehrliche Haut bin ich für das toughe Schmugglerleben nicht gemacht. Dann doch lieber ein paar Abenteuer erleben.

8. Würdest du lieber weise sterben oder dumm Leben?

Weise sterben, aber ich muss sagen, dumm Leben muss so einfach sein, wenn man nichts analysiert oder hinterfragt und stumpf die Privaten guckt.

9. Welche berühmte Persönlichkeit hat dich überrascht, indem sie bewies, dass sie auch fabelhaft schauspielern kann?

Sean Connery, denn der war vor seinem Casting zu „James Bond jagt Dr. No“ nämlich Model und Bodybuilder. Die ersten Auftritte waren holprig, aber über die Jahre ist mir der gute Sean ans Herz gewachsen. Ohne ihn wären „Forrester gefunden“ und „Jagd auf roter Oktober“ nur halb so gut gewesen. Rest in Peace Sean.

10. Welches war das interessanteste Theaterstück, das du je gesehen hast?

Letzten Herbst ein Stück namens „Die Mitwisser“ in einem kleinen Theater bei mir um die Ecke. Es ging um den schleichenden Einfluss, den Suchmaschinen auf unsere Leben haben. Sehr cool gespielt und mit interessanten Musikeinlagen.
Und was ich sehen möchte, aber noch nicht die Chance dazu hatte, da die nicht so oft in Berlin spielen, ist das VPT, das Vollplaybacktheater. Die nehmen sich alte deutsche Hörspiele und schneiden die zu interessanten Sachen zusammen und die Schauspieler auf der Bühne bewegen dann nur noch ihre Lippen. Sieht echt cool aus

11. Genießt du die Natur?

Sicher ich geh oft in ihr spazieren oder wandern. Wo sonst könnte man in Ruhe einen blöde aussehenden Sport wie Nordic Walking ganz in Ruhe machen?

12. Fährst du dieses Jahr in den Urlaub? Wenn ja, wohin?

Gar nicht, aus finanziellen Gründen, aber ich hätte auch gar keine Lust drauf. Da bin ich lieber 3-4 Wochen bei meinen Eltern, weil ich bei denen in der Nähe ein Praktikum habe, das ist auch Urlaub.

13. Was reizt dich am Reisen besonders?

Ich reise selten, noch seltener allein. Mich interessiert die Kultur und das Essen, weswegen ich oft in Museen gehe. Ich würde gerne mal ins New Yorker Naturkundemuseum, einem der größten Museen der Welt, aber ein Flug dahin ist echt super teuer. Ich glaube GB ist näher und die haben auch ein paar tolle Museen. Ich will unbedingt mal die Victory sehen, Nelsons Flaggschiff und in Bovington ins Panzermuseum.

14. Hast du schon einmal surfen ausprobiert? Wenn nein, würdest du es gerne mal probieren?

Ich hab so ein mieses Gleichgewicht, dass ich nur eine Woche lang vom Brett fallen würde. War beim Ski Fahren genauso und hat nicht die Bohne Spaß gemacht.

15. Welche ist deine Lieblingsserie und warum?

Jetzt muss ich mich auf eine festlegen, bist du fies. Wobei, kurz darüber nachgedacht ist das einfach. Avatar: Herr der Elemente. Eine Serie über Magie und Freundschaft, ich glaube die muss ich mal wieder gucken, aber nur im Original. Dazu gibt es auch eine recht gute Comicreihe. Die ersten 12 Alben stehen bei mir im Regal.

16. Was ist für dich in einer Freundschaft das Wichtigste?

Aufrichtigeit und das man auf den anderen zählen kann.

17. Wann hast du zuletzt etwas zu Ende gebracht, auf das Sie stolz warst?

Typo meine Liebe ^^ Mal sehen. Mein erstes Buch, nach zwanzig Jahren Schreiben die erste zusammenhängende Geschichte mit mehr als dreißig Seiten, die ein Anfang, Mittelteil und Schluss hat. Ich sitze gerade natürlich mal wieder an der Überarbeitung und hoffentlich wird es in Richtung 2023 fertig.

18. Denkst du, dass Architektur auch Kunst ist?

Sicher, aber nicht alles. Ich kenn mich mit Baustilen nicht so aus, aber viele Bauwerke jeglicher Epoche sind Kunst. Weniger die planlosen Betonklötze die heutzutage in die Landschaft gekachelt werden.

19. Möchtest du jemandem aus deiner Vergangenheit noch etwas sagen?

Fünfen.

Meinem einen Opa hätte ich gesagt, dass ich gerne von ihm gelernt hätte, wie man Sachen repariert (Er war Schlosser mit eigener Werkstatt und er ist vor meiner Geburt an Krebs gestorben).

Meinem anderen Opa hätte ich gefragt wie man im Leben anfängt und erfolgreich ist (Er war Offizier im WW2 und hat sich zum Chef mehrerer Unternehmen hochgearbeitet, er wäre vor zwei Jahren hundert geworden)

Meiner Tante hätte ich gerne durch die Krise geholfen, denn wir waren uns charakterlich durchaus ähnlich (Sie ist mit Vierzig an Krebs gestorben)

Meinem Patenonkel hätte ich so viele Fragen stellen wollen, denn wir waren immer auf einer Wellenlänge. Er wäre wahrscheinlich begeistert über meine Gehversuche mit Blog, Schreiben, Youtube und Podcasten und könnte mir viel beibringen und erzählen. Er war eine Zeitlang gewissermaßen mein Mentor. (Er ist mit Mitte Vierzig in Folge einer schweren OP gestorben)

Meiner Ex-Freundin, die einzige von den fünf die noch lebt, dass man eben nicht alles alleine schaffen kann und das Therapie kein Teufelszeug ist und sie eben nicht alles besser weiß!

20. Gibt es eine Sache in der du erfolgreich bist und das auch intensiv wahr nimmst? Wenn ja, welche?

Aufschieben von lästigen Sachen, das kann ich richtig gut 😀

Ne Scherz. Im Schreiben bin ich ziemlich gut, das positive Feedback überwiegt und ich habe noch praktisch keine bodenlos schlechte Bewertungen bekommen. jetzt müssen eben nur mehr Menschen erfahren, dass es mich gibt, weil du kommst als Autor nicht weit, wenn du nur 3 Leser hast. Eigentlich war ja Sinn und Sache des Blogs, das Buch zu pushen, aber das hat jetzt eher so mittel funktioniert.

Wenn der Film deine Realität wird

Fast ein Review.

Einer meiner Lieblingsfilme ist (neben Zoomania) Finding Forrester mit dem guten alten Sean Connery. Es geht um einen jungen Schwarzen aus der Bronx, der super in Basketball und gewissermaßen ein Ausnahmeschüler ist, gerade in Literatur, es aber für sich behält. Dann nimmt er an einem bundesweiten(?) Test teil und mit den Ergebnissen wird eine Elite-Schule auf ihn aufmerksam und möchte ihn anwerben. Gleichzeitig lässt er sich mit seinen alten Mates auf eine Wette ein, bei einem mysteriösen alten Mann, der nur „Das Fenster“ genannt wird, einzubrechen und ein Beweisstück mitgehen zu lassen. Das geht schief, der alte Mann überrascht ihn und unser Protagonist, Jamal, verliert auf seiner Flucht seinen Rucksack und damit auch seine Tagebücher. Über eine Verkettung verschiedener Ereignisse lernt er den alten Mann kennen und freundet sich mit ihm schließlich an. Der alte Mann ist dabei ein gefeierter Autor, der den Roman des 20. Jahrhunderts geschrieben hat und sich danach völlig zurückgezogen hat. Dann wird Jamal des Plagiatismus beschuldigt und verliert beinahe alles, was er sich aufgebaut hat und der alte Mann überwindet sich und rettet ihn aus der Situation. Ein toller Film über Freundschaft und Familie, über Rassismus und Klassenunterschiede, mit Drama, aber auch einer guten Prise Humor.

Ja ok, wir wissen es, du stehst auf komische Filme. Und was soll dieser merkwürdige Titel jetzt?

Tja, ich wohne in Potsdam in einem mehr schlecht als recht sanierten Plattenbau-Turm in einer „Commie-Block“ Siedlung hässlicher Betonklötze, die trotzdem hübscher sind, als die noch hässlicheren Betonwürfel, die man vor 5 Jahren irgendwie noch dazwischen gekachelt hat. und wie William Forrester, der alte Mann aus dem Film, blicke ich mehr als 5. Stockwerke hinab über eine Straße auf einen geteerten Sportplatz mit einem Basketball-Korb. Dort treffen sich gerade im Sommer fast jeden Tag Gruppen farblich diverser junger Männer und spielen Basketball wie nicht gescheit und ein paar sind auch gar nicht mal so schlecht, wenn ich das als Voll-Laie beurteilen darf.

Gut, ich habe hier kein Fernglas stehen und beobachte sie auch nicht durch die Falten einer sich verdächtig bewegenden Gardine … aber das muss ja (noch) nichts heißen.

Ein bisschen wunderlich bin ich auch und verlasse nur dann meine wohnlich durchaus bequeme Wohnlichkeit, wenn ich irgendwo hin muss oder was vom REWE brauche. Ich glaub auch ehrlich gesagt nicht, noch jemanden zu finden. Denn ich habe das innere Kind noch nicht abgestreift und will selbst auch einfach keine Kinder, dann noch Nerd mit komischen Macken der von der Gesichts- und Körperform Ähnlichkeiten mit einer Kartoffel hat. Wer will denn das und vor allem will ich wiederum das, was das, was ich darstelle, will. Ich will halt keine Kinder. Wird schwierig Singles ohne Kinder zu finden je mehr du dich der Dreißig und den unerkundeten Weiten jenseits der Dreißig näherst.
Und es geht ja nicht nur darum das Erstbeste zu nehmen, denn ich hab auch irgendwie Ansprüche, oder ist das mittlerweile illegal Ansprüche als Dude zu haben? ich muss wohl wie immer das Memo überlesen haben.

Mädels, wenn ihr euch hierher verirrt, nicht böse sein. Sollte ich was finden, was mich interessiert, dann wenigstens groß genug, dass ich mir fürs Küssen keinen Tagebau buddeln muss. Kein Schleifpapier-Vocal-Apparat und vor allem keine kreischenden Piepsstimmchen. Nicht mehr Kinns als ich Füße habe. Keine fucking Kinder. Und ein Gesicht, das auch ohne Tapezier-Maßnahme in die Kategorie „irgendwie ganz hübsch anzusehen“ fällt. Rest ist äußerlich wurscht, kannst auch Körpchengröße A-negativ haben. Ich bin kein Rassist, also ist die Farbe auch wurscht, und wenn du grün bist. Herkunft ist egal, solange man sich auf eine Art der Kommunikation einigen kann (selbst Exil-Russinnen sind akzeptiert). Selbst blond ist annehmbar und ab einer gewissen Haarlänge darfst du das nächste Mal auch mal den Abfluss der Dusche putzen. Bunte Haare eher nur in Pastell. Dailly Makeup ist ok, solange es eher nicht in Richtung „Generisches-Instagram-Model“ geht. Tattoos ist deine Sache, aber wenn du dir Klopapierollen tätowieren lässt, wird dein Verhandlungsspielraum fragwürdig. (Ohne Witz, schon gesehen).
Wir belassen es beim Körperlichen, denn ich falle nicht so richtig in die Kategorie athletischer Adonis, eher kalkiger Kartoffelsack, der schon optisch verdächtig nach stillem Nerd aussieht.
Zum Charakter, mal sehen. Einfach klug. Fettes Nein für: radikale Feministen, Querdenker, Nazis, Wahnsinn und Schlager-Hörer. Kein Drama, während ich im selben Raum sein muss. Und im Best-Case nicht verrückter als ich, bzw. sich unsere gegenseitigen gesammelten Macken irgenwie ausgleichen.

Dating-Wünsche-Ende.

Ja, ich glaube ich bleibe mit meinen elitären Ansprüchen für den Rest meines Lebens single und hole mir mit sechzig ein merkwürdiges Haustier und geh dann mit Karl, dem zweieinhalb Meter langen Bindenwaran, im Babelsberger Park spazieren und verängstige Ökos und Business-Jogger.

Und ich schreibe Bücher, das kommt erschwerend hinzu, bisher nicht mit den Anzeichen, dass sich das auch jemand durchlesen will … Ja Leute, ich seh die Statistiken, ich bekomme mehr Aufrufe für einen willkürlich ausgewählten Song, als für das erst 332 Seiten dicke Machwerk meiner kreativen Schöpfung. Es soll Leute geben, die finden das gut was und wie ich schreibe. Das sind nur leider auch die Leute mit der wenigsten Zeit zum lesen und mir am Ende des Tages das wenigste Feedback geben. Glücklicherweise hat mir noch keiner (offen zugegeben) gesagt: „Ey Joschi, du schreibst ja voll scheiße!“ Aber wie gesagt, sonderlich viele Leute haben es im Grunde auch nicht gelesen und das stimmt nicht nur nachdenklich sondern auch traurig.

Also vielleicht wird das doch noch was mit meinem Roman und vielleicht werde ich eines Tages (wenn ich groß und erwachsen bin) auch noch Schriftsteller, der davon zumindest annährend leben kann, was die wenigsten tun.
Aber vielleicht finde ich noch irgendwas mit Home-Office, das wäre praktisch. Und vielleicht hat der REWE irgendwann einen Lieferdienst.

Jaja, ich sehe mich hier noch mit Sechzig hocken und den Basketballern mit dem Fernglas (im Alter sieht man eben nicht mehr so gut) beim Spielen zugucken, während ich nicht gerade Texte schreibe und sie keinem zum Lesen gebe oder Vögel beobachte.

Vielleicht bin ich dann in der Position des alten Mannes, der eine Freundschaft mit einem jungen Schreibtalent anfange, der mich ein bisschen zurück in die Zivilisation schubst.

Vielleicht aber werde ich gar nicht so alt, bis mir das passiert. Und vielleicht ist die Person ja auch eine Frau, die mich zurück ins Leben schubst. Ich glaube ich muss nur einfach mal etwas öfter vor die Tür gehen um dieser Konstellation eine Chance zu geben.

Das wars für heute, habt einen schönen Sonntagabend!