Die aktuelle Wortetüde numero 8-9.22 mit einer Wortspende von Wortspende von Gerda Kazakou. Gegeben sind:
Haut
feurig
schweben
Ich gebe ein Lebenszeichen von mir und nach dem leider andauernden Schrecken seit der letzten Woche mal etwas nicht so brutales wie die Abenteuer mit Nathan und wir gucken uns wieder den blöden Papa Joschi an, mit seiner liebreizenden Tochter Lucy.
Ich hoffe man kann die Geschichte ohne die Vorgeschichte aus“Joschis Abenteuer“ lesen und verstehen, thematisch spielt es in der vierten Episode (ich schreibe gerade an der zweiten).
Konflikt
Joschi stand am Herd in der Küche und rührte in einem Topf mit Milch, damit sich keine Haut bildete. Seine Schwester Gianna, die bei ihm wohnte hatte eine Wolldecke um die schrecklich schmalen Schultern des Straßenmädchens geschlungen, das Susi hieß und auf der Eckbank zwischen den Stofftieren saß.
Gianna sah ihn vom Tisch aus an und es schien, als würde eine unausgesprochene Frage im Raum schweben. Plötzlich rauschte seine Tochter Lucy in die Küche und baute sich vor ihrem Papa auf, die Haare zum Protest gegen die neue Taschengeld-Regelung einfach abrasiert.
„Was macht diese Kuh hier? Ich bin deine Tochter, ich werde doch gemobbt und schikaniert, du hast mich gefälligst zu trösten und aufzubauen. Stattdessen schleppst du irgendeine Schlampe an, die wahrscheinlich drogensüchtig ist und nur auf die Gelegenheit wartet dich auszurauben. Hier ist kein Platz für Schmarotzer. Sie muss gehen!“
Joschi war eigentlich gegen Ohrfeigen, aber stumme Wut stieg in ihm auf. Hatte er seine Tochter so schlecht erzogen, dass ihr das Wort Nächstenliebe völlig fremd war? Aber seine Schwester war schneller, sie sprang von der Bank auf und ohrfeigte ihre Nichte. Lucy wirkte verdattert und erschrocken, während sich ihre Wange feurig rot verfärbte.
„Lucy, hörst du dich überhaupt reden? Dieses Mädchen hat dir rein gar nichts getan, sie hat keine Freunde zum Spielen gehabt, niemanden der sie tröstet wenn sie traurig ist. Sie hatte keinen Zugang zu Trinkwasser und hat im Winter jämmerlich gefroren. Kannst du dich nicht in ihre Lage versetzen und verstehen, wie gut es dir verzogener Zicke geht? Du widerst mich an.“
Lucy fing an zu heulen und rannte aus der Küche.
„Die wird sich schon wieder beruhigen und dann tröste ich sie.“
Sagte er mehr zu sich selbst. Dann servierte er Susi, die er pro forma adoptierten würde, den ersten heißen Kakao ihres Lebens.
***
Joschi ist ja gewissermaßen mein Alter Ego und mir macht es Spaß mir „schöne“ Situationen für ihn auszudenken, die er dann irgendwie lösen muss. Wie eben eine bockige, habgierige und eifersüchtige Tochter, die nicht akzeptieren will, dass eine Gleichaltrige ihr „Konkurrenz“ macht.