Joschis Abenteuer – 1-5 – Erfolg

„Iiih!“
Dumpf hörte er eine Mädchenstimme. Er öffnete die Augen und sah nichts bzw. alles völlig verschwommen, wie auch ohne Brille. Er tastete nach der Brille auf dem Sofatischchen und schob sie sich auf die Nase. Zwei Mädchen standen neben dem Sofa, Lucy und Lena. Lucy strahlte ihn an.
„Hattet ihr Sex, Papa?“
Er wurde rot.
„Das fragt man seinen Papa nicht!“
Luise wurde neben ihm wach und wirkte sehr verlegen.
„Was macht ihr denn hier?“
Lucy grinste breit.
„Wir wollten sehen wie es gelaufen ist.“
„Fabelhaft.“
„Ganz toll, echt.“
Kam es von Luise.
„Es ist übrigens zwölf, Zeit fürs Frühstück.“
Joschi und Luise wechselten Blicke.
„Dürfte ich vielleicht deine Dusche benutzen?“
„Klar doch, ich leg dir ein Handtuch raus.“
„Danke sehr.“
Er rappelte sich auf, flitzte in den Schuppen und kramte aus dem Wäscheschrank ein pinkes Duschtuch hervor und legte es auf die Waschmaschine. Er fand dreimal duschen am Vortag erforderte nicht, auch nochmal zu duschen. Stattdessen räumte er den Tisch von gestern ab, wischte ab und deckte für vier. Amber half ihm, Lena sagte nicht viel, sie war wie er recht still – das machte sie ihm sympathisch – aber sie half auch kräftig mit, sie wusste ja wo alles war, so oft wie die beiden Freundinnen hier in der Küche abhangen oder ungesund kochten.
   Schnell war der Tisch fast so opulent wie am Samstag gedeckt, als Lucy ihn überrascht hatte. Luise gesellte sich zu ihnen, sie hatte die Ohrringe und die Halskette abgenommen und sah ohne Makeup erfreulich normal aus, hübsch, aber normal. So gefiel sie ihm insgeheim noch besser. Auch Lucifer hatte sich zu ihnen in die Küche getraut und sprang auf die Bank neben Lucy und schmiegte seinen Kopf an ihren Unterarm. Joschi grinste und legte noch ein paar Scheiben Roastbeef auf den Wurstteller, Lucy verstand das Zeichen und fütterte den Kater, der jetzt etwas munterer wirkte.
„Wo setz ich mich hin?“
Fragte Luise. Die Mädchen saßen schon auf der Eckbank und grinsten.
„Wo du magst.“
Sie setzte sich. Joschi schüttete zwei gehäufte Löffel Zucker in den Milchkaffee und rührte um. Alle sahen ihn an, er fühlte sich unwohl.
„Ähm … ich …“
Er seufzte. Unter dem Tisch griff Luise nach seiner Hand.
„Haut rein.“
Lucy grinste und griff sich ein Croissant. Die Mädchen plapperten ausgelassen und Luise und er fragten abwechselnd, was die Kinder so getrieben hatten. Bis auf das Kuscheln und Bier trinken anscheinend ungefähr dasselbe wie sie. Joschi schmierte sich ein Brötchen und lächelte breit. Solche Frühstücksrunden mit Erwachsenen plus Kinder hatte er gefühlt zuletzt mit seinen Eltern vor zwanzig Jahren gehabt. Es fühlte sich fast wie eine Familie an. Nach dem Frühstück verabschiedete sich Luise von ihm und zerrte ihre leicht bockige Tochter mit, nahm sich aber noch Zeit mit ihm Nummern zu tauschen.
„Ich mag Telegram am liebsten, leider viele Spinner, aber die Sticker sind spitze.“
„Danke sehr, kommt gut nach Hause.“
„Werden wir.“
Sie schien kurz zu zögern, dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.
„Danke sehr, das war ein toller Abend und ein schönes Frühstück! Das müssen wir unbedingt wiederholen.“
Sie strahlte ihn an, dann verließ sie mit ihrer Tochter die Wohnung. Er atmete aus.
„Und?“
Fragte Lucy scheinheilig.
„Was und?“
„Lief es gut?“
„Es hatte Anfangsprobleme, aber nachdem das Eis gebrochen war, ging es ziemlich gut.“
Sie grinste breit.
„Gutes Weihnachtsgeschenk?“
Er schmunzelte.
„Japp.“
Sie standen eine Minute im Flur herum. Lucy knuffte ihm in die Seite.
„Hab ich jetzt eine Mama?“
Er ließ die Frage unbeantwortet und lächelte nur.

ENDE

Media Monday #554

Details zum Media Monday findet ihr hier.

1. Wenn am Dienstag die Nominierungen für die Oscar-Verleihungen veröffentlicht werden ist es mir Wumpe wer gewinnt, ich interessiere mich für so Preisveranstaltungen nicht, ein Preis heißt noch lange nicht, dass es auch ein grandioser Film ist.

2. Ist aber auch egal, wer einen Oscar kriegt oder hat; Sieger der Herzen ist für mich Anthony Hopkins, für seine grandiose Rolle in „The Father“.

3. Die Pandemie wird sich wohl so schnell auch nicht ändern, denn es gibt einfach zu viele Uneinsichtige, die sich nicht impfen lassen und stellenweise richtig gewalttätig werden – was ist denn mit denen los?

4. Das Thema Filmpreise an sich ist ja aber auch eher langweilig und artet oft nur in unerwünschte Politikschwurbeleien und Selbstbeweihräucherung der Schauspieler aus.

5. Ein Nachfolger zu Enderal wäre ja mal eine tolle Sache und dann hätten wir hier in Deutschland mit SureAI ein weiteres tolles Spielestudio, mal schauen ob es dieses Jahr einen ersten Teaser auf das neue Projekt gib.

6. Was macht es aber schon, wenn ich Fallout 4 nicht gemoddet bekomme, wenn schon in sieben Monaten Starfield von Bethesda erscheint – vermutlich völlig verbuggt, aber bisher hatte ich bei Bethesda Games einigermaßen Glück – hoffentlich läuft es auch.

7. Zuletzt habe ich die Nacht von Donnerstag auf Freitag durchgemacht und das war unfassbar dumm , weil Freitag die ganze Zeit über schlapp und müde war und mich von einer Pulle Red Bull zur nächsten gehangelt habe. .