Ich weiß nicht ob ich der einzige (Hobby)Autor bin, der so denkt, aber manchmal hasse ich das Schreiben. Heute hat es in Strömen geregnet und die Motivation rauszugehen war denkbar gering. Also hab ich die vierte Fassung und meinen Notizzettel herausgekramt und nach einer Stunde festgestellt, dass ich irgendwie so ziemlich alles überarbeiten muss, weil nichts so recht passen will.
Und so ist das Schreiben allgemein. Ich schreibe in der Regel dann, wenn ich Lust aufs Schreiben habe. Ich könnte mir absolut nicht vorstellen das Schreiben Vollzeit zu betreiben, ein paar Stunden hier und da sind ok, aber jeden Tag egal bei welcher Stimmung einen festen Output raushauen? Nein? Wenn ich so richtig in Form bin, schreibe ich locker zehn Seiten am Tag, aber oft genug ruhen meiner Autoren Tätigkeiten für viele Wochen, weil mir einfach die Ideen ausgegangen sind, ich feststecke oder ich schlicht keinen Bock aufs Schreiben oder Überarbeiten habe. Kommt alles vor. Was ich mich schon in Sackgassen geschrieben habe, allein darüber könnte man ein Buch verfassen – ich hätte schon den passenden Namen „Der Katastrophenzyklus“.
Allein die dritte Fassung war so ein einziger verfluchter Albtraum, erst die Hälfte weggeschmissen, dann hintereinander sieben Enden plus Sequel Ideen in den Sand gesetzt und dann, als ich die Kurve dann doch noch gekriegt hatte, wollte ich nicht mehr weiterschreiben, weil mir und einem Testleser die dritte Fassung dann doch ein bisschen zu krass geworden war und ich dann doch jedes Tabu-Thema irgendwie wenigstens einmal angeschnitten hatte.
Also zurück an Reißbrett und erst Monate später im Juli und diverse Kurzgeschichten dazwischen, hatte ich den Mut mit der vierten Fassung zu beginnen … und frage mich trotzdem, ob ich nicht einfach zur zweiten Fassung zurückkehren soll (die ich gerade veröffentliche) und an der Fortsetzung weiterschreiben soll. Ach ich weiß es nicht … eine frische Idee wäre mir zumindest allemal lieber als dutzende Seiten mühsam zu überarbeiten. Vielleicht sollte ich auch einfach mal ein paar der angefangenen Kurzgeschichten weitermachen, das wäre ein Anfang.
Und spätestens in ein paar Wochen stürze ich mich mit großer Begeisterung ins nächste Schreibprojekt, so war es in der Vergangenheit schließlich auch meistens.
Und ein paar Wochen später danach beiße ich wieder in die Tischkante und verfluche, dass das Schreiben mein größtes Hobby geworden ist und ich mir so komisches Zeugs ausdenken muss, was zur Hölle beim Überarbeiten wird.
Dann wird’s meistens wieder besser oder ich lasse es sein und lese wochenlang wieder nur Bücher oder spiele Videospiele (von irgendwo müssen schließlich auch die frischen Ideen und Inspirationen kommen). Und dann komme ich spätestens nach ein paar Monaten wieder zum Schreiben zurück, spätestens wenn mir mein bester Freund (Deutschlehrer) eine neue Schreibchallenge aufgibt.
… ja, ich glaube ich gucke mal ob ich mich wieder in die zweite Fassung reindenken kann. Ja, nachdem ich gestern die ersten sechzig Seiten von Der Horus Verrat (schlimmer Name, ich weiß) gelesen habe, hab ich wieder echt Lust darauf bekommen, ich glaub die Story schreib ich weiter. Also jetzt gleich … los geht’s. Aber ich mach ein paar Änderungen im Skript, glücklicherweise habe ich mir beim zweiten Buch tatsächlich die Mühe gemacht und aufgeschrieben was wann passiert, also eine detaillierte Kapitelliste. Ich hab auf die harte Tour gelernt, dass sowas echt sinnvoll ist, wenn man ein Buch plant. Aber egal, jetzt lad ich euch ein zwei Kapitel hoch und dann wird geschrieben, zum Glück Schweinewetter draußen, da fällt das nicht so schwer. Schreiben im Sommer bei strahlendem Sonnenschein ist echt übel – wollte ich nur mal angemerkt haben. Macht’s gut.