Kurzgeschichten Timeline

Für diejenigen die mich vermissen, ich schreibe gerade diverse Geschichten weiter und habe wieder World of Tanks mit Freunden ausgegraben. Frisst also ein bissl Zeit. Aber auch nach wie vor gilt, ich habe keinerlei Verpflichtungen gegenüber diesem Blog und schreibe wie es mir selbst am besten passt und dann gibt es in der einen Woche eben mal drei Beiträge und dann wieder eine Woche Pause. Das Schreiben ist eben eher ein auf und ab und keine Konstante.

Aber diese vier Kurzgeschichten sind derzeit in Planung:

Die Festtagstorte

Wolf fährt eine Lieferung aus und wird von einer reichen Dame und
Bäckerin zu seinen Tortenkünsten herausgefordert.

Dreierlei

Kaz ist traurig, weil seine Flamme ihn nicht in ihrem Leben haben will.

Glück in der Liebe

Ryan verliebt sich in ein Mädchen, traut sich aber nicht sie anzusprechen.

Überraschung

Ryan stellt seine Freundin Tabea seiner Oma vor.

Podcast – Ankündigung

Ich habe jetzt doch gemerkt, dass so ein Podcast ein gewisser Aufwand ist, wenn man mit der Technik unvertraut ist und oft einfach nochmal gründlich vor einem Thema recherchieren muss. Auch weil ich noch nicht so richtig mein Thema gefunden habe und mir richtig Mühe geben will.

Also hab ich beschlossen, dass es nur noch alle zwei Wochen einen Podcast gibt, zumindest solange ich mit dem Thema Podcast noch so unerfahren bin. Also wäre nächstes Wochenende der nächste Podcast fällig, da bin ich aber nicht da, also leider erst zum 11.12.21. Sorry an alle, die sich schon gefreut hatten 😦

Oder schreibt mir doch mal eine PM an mich, was für Podcast Themen ihr gut finden würdet.

Gedanken eines AFOLs

Glaubt ihr an Karma? Ich schon. Da hab ich zwei ganz üble Liebesgeschichten veröffentlicht und ich schneid mir prompt danach beim Kochen volles Rohr in den Finger. War nicht tief, hat aber geblutet wie sau und möglich ist‘s, dass ein paar Tropfen Blut in der Suppe gelandet sein könnten.

Die älteren unter euch werden sich daran erinnern, dass ich ein echter AFOL bin, also Adult Fan of Lego. Und die Wurzeln gehen halt zurück in meine Kindheit, wo ich als ein Kind der späten 90er und früher 2000er natürlich das beste Lego hatte. Als Teen ist das abgeflaut und ich fand eher Games und Mädchen cool – letzteres sehr erfolglos … sonst würde ich auch nicht so schlimme Liebesgeschichten schreiben. Ich bin dann eben doch noch der handelsübliche Nerd aus der boomenden Modellreihe schüchterner Geek.

Überraschenderweise bin ich erst wieder als Student über LEGO gestolpert, als mir die ganzen YouTube Videos von beeindruckenden Fankreationen aufgefallen sind und ich das auch wollte. Ich verlink euch mal meinen alten Beitrag dazu LINK. Jedenfalls mit Katastrophalen Folgen. Als Student hatte ich ziemlich „viel“ Geld zur Verfügung und im Gegensatz zu meinen Zeiten als Schüler hatte sich mein Budget für LEGO stellenweise verzwanzigfacht, sehr zu der großen Begeisterung meiner Eltern, gerade meines Vaters, der immer wieder zu appellieren zu versuchte, ich könne doch mit dem alten LEGO mal was machen. Hab ich dann doch ein bisschen ignoriert und in gerademal sechs Jahren ist meine Sammlung an LEGO Teilen (und den Teilen anderer Hersteller) um knapp 40.000 Teile gewachsen. Und jetzt bin ich leider wieder in der Phase wie zu Kindertagen gelandet, wo die Sets zwar cool sind, aber das Taschengeld dann doch nicht so gegeben ist. Und der Platz auch nicht, stelle ich etwas melancholisch mit dem Blick in die fast vollen Regale fest.

Da bleibt mir nichts anderes übrig als auf die Momente zu warten, dass meine beiden Mitbewohner nicht da sind um mit dem CaDA Supercar (LINK) durch die Wohnung zu flitzen. Hier unten isser im Video zu sehen.

Oder meine alternden Riesen aus den LEGO Technic Traumjahren mit frischen Akkus zu versorgen, zu entstauben und ein bisschen zu bespielen. Und ich warte auf Weihnachten, wenn mir Verwandte mit ziemlich erwachsenen Söhnen ihre alten LEGO Sets mir anvertrauen.

Ja ich höre schon wieder die bösen Stimmen. „Was der ist fast 28 und spielt noch mit Kinderspielzeugen?“ Stimmt. Und ich lese gelegentlich Kinderbücher, wenn ich ein schönes Finde und lese dieselben Comics, die ich schon mit acht gelesen habe …

Sagte er, wirft einen Blick ins Regal und denkt darüber nach, wie die Gesamtwerke von Asterix und Obelix, Gaston, Johann und Pfiffikus und das Marsupilami noch irgendwie da reinpassen könnten. Dann verflucht er sich und seine Lebenssituation und hat schon Alpträume vom Kisten packen. Mit etwas Wehmut denkt er daran, dass der gesamte Umzug seines minimalistischen Bruders in einen einzigen Kombi gepasst hat

Wo war ich? Achja, lasst mich doch mein Ding machen und kümmert euch um euren eigenen Kram. Ist doch Wumpe, ob ich noch mit LEGO spiele. Sinnvoller als auf belanglose Partys zu gehen und bis zur Besinnungslosigkeit saufen ist das allemal und ich stör ja auch keinen mit meinem Hobby. Vielmehr helfe ich über Kurz oder Lang mit, die Sammlungen anderer mit erwachsenen Kindern von Dachböden oder aus Kellern zu befreien und damit richtig tolle Sachen zu bauen. Ich träum schon seit Jahren von einer tollen Mittelalter-Steampunk Welt mit abgedrehten Luftschiffen und verwunschenen Burgen und Schlössern. Brauchts halt ein bissl Platz in der Wohnung, die ich momentan nicht so richtig habe. Das dauert dann wohl schon noch so ein halbes Jahrzehnt oder länger, aber das wäre gar nicht so schlimm, finde ich. Denn so kann ich Vorfreude darauf entwickeln.

Aber eigentlich wollte ich über was ganz anderes reden. Doch schon LEGO aber … anders. Ihr kennt doch bestimmt alle den Held der Steine LINK. Als der werte Thomas mit seinem LEGO Laden (früher, jetzt einfach nur ein Laden für Klemmbausteine) im Frühsommer 2014 auf die schlaue Idee gekommen ist, Videos zu LEGO Sets zu machen und die einfach mal ein bisschen vorzustellen. Mit Erfolg würde ich sagen. Sieben Jahre später, nach hunderten von Videos mit stellenweisen Millionen von Views, 705.000 Abonnenten und 214.650.000 Video-Aufrufen kann man das schon irgendwie Erfolg nennen. Ich meine ein deutschsprachiger Chanel mit über siebenhunderttausend Abonnenten zu Klemmbausteinen? Wenn der so weiter macht und LEGO weiterhin so großen Unsinn treibt, knackt der bestimmt noch die eine Millionen Abonnenten Marke, da bin ich mir sicher. Und ich bin froh, dass er seit Anfang des Jahres auch verstärkt Sets von anderen Herstellern vorstellt, sonst wäre der grandiose CaDA Ferrari wohl nie in meinem Regal gelandet.

CaDA Supercar

Jedenfalls hat der gute Thomas vor ein paar Jahren angefangen, immer den aktuellen LEGO Katalog zu besprechen LINK, mit gewohnt triefendem Sarkasmus und dem geballten Händler Expertise. Immer ein Traum da mitzublättern, ich hab alle Kataloge seit den 80er auf PDF und die aktuellen Kataloge ab 2018 in gedruckter Form vorliegen. Und ab und zu kramt er auch mal einen älteren Katalog hervor und man schwelgt gemeinsam in Erinnerung wie toll LEGO doch einmal gewesen ist. Und wie viele Themengebiete über die Jahre einfach weggespart wurden. Western, Burgen, Abenteuer, Piraten, Space. Weil sich die beratungsresistenten Füchse bei LEGO denken, dass sowas eh nicht läuft, wenn es an keine Lizenz gekoppelt ist. Nicht zu vergessen grober Schwachfug wie Control+ bei Technic und der Smartphone Seuche, weil LEGO es nicht gebacken bekommt ein analoges Spielzeug analog zu machen.

Ich bette mal das aktuellste Katalogvideo ein, ein rundes Stündchen.

Ich kann euch nur mal dazu anregen, einmal den aktuellen LEGO Katalog der dick wie ein Buch ist, mit Verstand anzusehen und euch dann mal den von 1998 oder 2005 zu nehmen, man da liegen Welten in der Qualität dazwischen.

Und LEGO hat ja auch die Hammer Strategie, dass bestimmte exklusive Sets zu horrenden Preisen nur online bei LEGO direkt oder bei den ausgewählten Pleitegeiern verfügbar sind. Wie einen Star Wars AT-AT als Ultimate Collectors Edition für 800€ LINK. Was haben die denn bitte genommen? Guckt mal was ihr bei der qualitativ gut stehenden Konkurrenz für das Geld bekommt, ich bin sogar so nett und setz euch einen LINK zu Bluebrixx, einem Hersteller aber auch ein Portal, das die Sets ganz vieler Hersteller listet. Oder was ihr allgemein an Gegenwert dafür bekommt, denn niemand bei klarem Verstand sollte 800€ für lumpige 6.600 Teile zahlen. Das ist schon in der überteuerten LEGO Welt kein guter Deal.

Und man darf nicht vergessen. LEGO Sets werden im Markt verdroschen! Ich kaufe in der Regel nur über amazon und für nagelneue Sets gibt es spielend 20-30 Prozent Rabatt zu Verkaufsstart. Sets die besonders schlecht laufen findet man bei den Pleitegeiern oft noch weitaus billiger, denn das Zeug liegt wie Blei. Die Zeiten wo LEGO Sets von alleine gelaufen sind, sind vorbei. Aus der Traum vom LEGO Laden 😦

Wahrscheinlich bekomme ich von Fanboys wieder auf die Mütze, die das Zeug blind kaufen und feiern.

Nächstes Mal hol ich mir mal so einen Katalog und dann gehen wir mal durch was es alles für Schätze gab (die man immer noch gut gebraucht bekommt). Sonst wird das wieder so lang hier.

Macht‘s gut, macht euch einen guten Freitag und genießt das Wochenende.

Kurzgeschichte Nr. V

Ich weiß nicht warum ich so viele (schlimme) Liebesgeschichten schreibe, aber hier ist noch eine. Diesmal fast zehn Seiten lang und mit reichlich Dialog.

Zur Story: Ralf wacht eines Morgens auf und entschließt sich einen entscheidenen Schritt in seinem Leben zu gehen und auf dem Weg dahin stolpert er über Rosa und die beiden kommen ins Gespräch.

Rosa ist praktisch ich in weiblich, bzw. mir sehr ähnlich – ist mir beim Schreiben aufgefallen. Zu Rosa und Ralf wird es definitiv weitere Kurzgeschichten geben, sie sind eben ein ebenso schönes Paar wie Liz und Kaz, finde ich.

Der Traum

Der Traum war seltsam gewesen. Das war sein erster Gedanke, als er die Augen aufschlug. Einen Moment lang betrachtete er die weiße Decke mit Raufasertapete und genoss den Augenblick. Vogelgezwitscher ertönte von draußen. Ob das der richtige Tag war, den auf den er so lange schon gewartet hatte?
   Er schlug die Wolldecke zur Seite und stand auf. In der Küche startete er die Kaffeemaschine und stellte seine Thermoskanne und einen Thermosbecher bereit. Im Bad rasierte er sich gründlich, nahm eine ausgiebige warme Dusche. Nach dem abtrocknen putzte er sich die Zähne.
   Wieder in der Küche nahm er einen Rest Margarine und eine Papiertüte mit Wurst heraus. Zwei Scheiben Graubrot hatte er noch, mehr brauchte es nicht. Er brauchte die Margarine auf und warf die leere Packung in den Hausmüll. Den einsamen Apfel schnitt er klein und aß ihn als Snack nach den beiden Broten. Er spülte mit heißem Kaffee nach. Nachdenklich trat er an Fenster und sah die acht Stockwerke runter auf die Straße. Auf dem Spielplatz gegenüber spielten ein paar Kinder. Es war Hochsommer und schon schön warm. Er blickte in seinen Becher, dann wieder nach draußen. Er seufzte kurz, dann trank er den Kaffee aus.
   Er spülte in Ruhe ab, dann begann sein Tag. Aus der Besenkammer holte er seinen riesigen Wanderrucksack. Ganz nach unten rollte er seine Winterjacke und die dünne Regenjacke. Dazu ein dicker Pullover, seine kurze Hose, eine warme Unterhose, zwei von drei T-Shirts, Socken und Unterwäsche. Bei der Gelegenheit zog er sich an. Socken, lange Arbeitshose mit Hosenträgern. Sorgfältig verstaute er sein Notizbuch in einer der Beintaschen. T-Shirt nicht zu vergessen, dann war der Schrank leer. Die Wolldecke faltete er zusammen und verstaute sie. Die Badartikel schlang er in sein Duschtuch und wickelte alles zusammen. In der Küche holte er einen offenen Pappkarton hervor und legte die restlichen Lebensmittel hinein, die er noch besaß. Der Karton war nur halbvoll, als er fertig war.
   Dann verstaute er sein Campinggeschirr. Den Kaffee füllte er in die Thermoskanne und die Wasserflasche füllte er mit Leitungswasser auf. Dann schaltete er die Kaffeemaschine und den Kühlschrank aus, die Herdplatte stöpselte er aus.
   Zuletzt eine Aktenmappe mit seinen Zeugnissen und wichtigen Dokumenten und seinen flachen Laptop. Er band sich seine Armbanduhr um, steckte sein Smartphone in die Hosentasche und überprüfte seine Barschaft. Am Automaten am Bahnhof würde er etwas abholen, entschied er.
   Er schulterte seinen Rucksack und machte die Sicherung für die Wohnung aus. Dann überlegte er, ob er etwas vergessen haben könnte. Nein, die Wohnung war leer, bis auf die sehr wenigen Einrichtungsgegenstände.
   Er griff nach seinem Schlüssel und verharrte. Haustür und Briefkasten, ansonsten hatte er nichts. Er atmete tief ein und zog die Hand zurück. Es gab jetzt kein Zurück mehr.
   Der Schlüssel hing an seinem Platz, als er die Tür hinter sich zuzog. Den Karton mit den Lebensmitteln stellte er neben die Briefkästen im Erdgeschoss. Draußen sah er nicht zurück und ging gemächlich in Richtung Bahnhof. Die Vögel zwitscherten und vereinzelt kamen ihm Passanten entgegen.
   Im Bahnhof hob ein bisschen Geld ab, nicht viel, vielleicht zweihundert Euro. Er studierte die große Tafel mit den abfahrenden Zügen einen Moment, denn wanderte sein Blick zu der Eisdiele im Bahnhof. Eine kurze Schlange hatte sich bereits gebildet. Er warf einen Blick auf die große Uhr, dann auf die Tafel und dann wieder auf die Eisdiele. Ohne Hast ging er vor und musterte die Sorten. Ein paar Sorten klangen hervorragen. Sein Blick blieb am Preisschild hängen und seine Miene verfinsterte sich. Gemessen an seiner Barschaft, klang ein Eiskauf geradezu töricht. Etwas traurig ging er wieder weg.
   Der Blick auf die Tafel war wenig aufschlussreich und er verließ den Bahnhof wieder. Im nahe gelegenen Park setzte er sich auf eine freie Parkbank.
„Entschuldigung?“
Er hatte gerade den Rucksack abgesetzt um seinen Laptop hervorzuholen als ihn eine ausgesprochen schöne Stimme ansprach. Überrascht sah er hoch. Eine junge Frau in seinem Alter stand vor ihm. Recht groß und mit einem schönen sonnengebräunten Teint. Sie trug eine interessante Hochsteckfrisur in einem pastellfarbenem Pink und hatte absolut kein Makeup aufgetragen. Zu reichlich Sommersprossen hatten sich ein paar Pickel gesellt, die sie nicht zu stören schienen.
Sie trug schlammverkrustete Schuhe zu Arbeitshosen, die dreckig und abgenutzt waren, und einer dünnen Engelbert Strauss Jacke. Aus ihren Taschen lugten Arbeitshandschuhe. Sie war ausgesprochen schön und sah bis auf die Wahl der Haarfarbe so aus wie ein Model für Arbeitskleidung. Am überraschendsten fand er allerdings die beiden Waffeln Eis in ihrer Hand.
„Mögen sie eventuell Zitrone und Mango?“
Verdutzt musterte er die Frau, dann sah er sich unauffällig um. Die Frau wirkte sehr verlegen.
„Ähm.“
Er dachte nach.
„Ja.“
„Super.“
Die Frau wirkte sichtlich erleichtert und streckte ihm eine Hand mit der einen Eistüte hin.
„Ähm, darf ich mich setzen?“
Sie deutete unsicher auf die Bank, auf der er saß. Sie wirkte nett und natürlich.
„Sicher.“
Sie setzte sich neben ihn, allerdings mit gehörigem Abstand. Er musterte sie neugierig. Sie wollte etwas von ihm, zumindest erschien ihm das logisch.
„Wie heißen Sie?“
„Ralf, sag du zu mir, so alt bin ich nun auch nicht.“
Sie wirkte auf eine seltsame Art schwer verlegen, aber auch erleichtert. Das Eis war hervorragend, stellte er fest.
„Und wie heißt du?“
Sie wirkte noch verlegener.
„Ähm, ich … ähm.“
Sie druckste herum.
„Rosa.“
Er schnaubte und sie wurde schrecklich rot. Das erklärte zumindest die Wahl der eigentümlichen Haarfarbe.
„Passt hervorragend zu den Haaren.“
Er zwinkerte ihr zu und sie wurde noch röter. Ihm kam der Gedanke, dass sie ganz schrecklich schlecht darin war, einen Mann anzusprechen, den sie gut fand. Zumindest hoffte er, dass ein so hübsches Ding ihn gut fand.
   Etwas schweigsam aßen sie ihr Eis. Er spürte dass es ihr auf den Nägeln zu brennen schien, ihn in ein Gespräch zu verwickeln und er ließ ihr höfflich die Zeit. Als nichts von ihr kam und sie sich von Minute zu Minute unwohler zu fühlen schien, fing er an.
„Bist du Model?“
Sie guckte verdutzt, dann schüttelte sie den Kopf.
„Dann also wahrscheinlich Gärtnerin?“
Sie nickte langsam.
„Stimmt. Freiberuflich.“
„Hm, und warum machst du nicht Landschaftsarchitektur, du hast bestimmt einiges auf dem Kasten.“
Sie wurde wieder rot und lächelte verlegen.
„Ich hab mein Abitur vergeigt.“
„Das kann ich mir irgendwie schlecht vorstellen.“
„Doch, ich wollte es meinem Papa heimzahlen, also habe ich es mit Absicht geschmissen. Dass ich damit meine Zukunftschancen wegschmeiße, wollte ich damals nicht einsehen.“
„Aha, dann ist dein Vater wohl ein ziemlicher Arsch.“
Sie warf ihm einen kurzen schwer zu deutenden Blick zu, dann nickte sie energisch.
„Ich bin Einzelkind, Papa ist Workaholic und Mama ist ganz früh gestorben.“
„Oh, mein Beileid.“
„Ist schon ok, ich hab kaum mehr Erinnerungen an sie.“
„Und warum wolltest du es deinem Vater heimzahlen?“
Sie biss sich unmerklich auf die Lippen und zögerte.
„Ähm, er hat sich nie um mich gekümmert. Seine Firma hat ihm alles bedeutet, ich nicht. Er war nie zuhause und hat die Erziehung eigentlich unserer Haushälterin überlassen. Er war nicht mal an meinen Geburtstagen oder zu Weihnachten da.“
Er war betroffen. So ein schönes Mädchen mit einem furchtbaren Vater. An seine Eltern hatte er keine Erinnerung mehr, dafür war der Autounfall zu früh gewesen. Und ihn hatte nie jemand adoptieren wollen. Bitterkeit über sein eigenes Leben stieg in ihm hoch, als er ihr lauschte.
„Und jetzt will er, dass ich jemanden heirate und Kinder bekomme, um die Erbfolge zu regeln. Er hat nicht mal gefragt, wie es mir geht. Ich glaube am liebsten würde er mich einfach so verheiraten, ganz egal was meine Meinung dazu ist.“
„Und was ist deine Meinung?“
Sie hielt inne und starrte einen Moment nachdenklich ins Leere.
„Mh, ich will schon Kinder haben und alles, aber eben selbstbestimmt in meinem Tempo. Aber ich bin auch schon fast dreißig und so viel Zeit bleibt mir nicht mehr. Ich will meinem Vater nicht Recht geben wollen, aber ich will einen Mann in meinem Leben. Nur bin so schlecht darin, einen zu finden.“
Er lachte kurz auf.
„Moment mal, selbst ohne jegliches Makeup siehst du hinreißend aus, die Kerle werden dir doch die Bude einrennen!“
Sie wirkte sehr verlegen, aber auch etwas aufgebracht.
„Genau deshalb trage ich auch seit Jahren kein Makeup mehr auf. Ich werde jeden Tag angesprochen und ständig auf Dates eingeladen. Aber … ach verdammt … das ist jetzt ganz albern … und bestimmt kindisch … aber ich möchte meinen Mann finden, ich möchte nicht gefunden werden. Und ich will auch nicht gejagt und vergöttert werden. Ich bin ein niemand, ich hab nicht studiert und kann nichts besonders gut, ich bin ein verdammter Niemand. Aber jeder versucht mich auf ein Podest zu stellen, auf das ich nicht gehöre.“
Sie schwieg einen Moment und wirkte niedergeschlagen.
„Deshalb ist das auch so sinnlos. Ich nerv dich bestimmt mit meiner doofen Lebensgeschichten. Niemand will das Gejammer von einem super hübschen Mädchen hören, das alle Welt vergöttert. Und du hast bestimmt eine bessere Hälfte, also mach ich mich doch nur zum Affen.“
Eine einzelne Träne rollte ihr über die Wange und sie wischte sie hastig weg.
   Er musterte sie eingehend. Sie war eine schöne junge Frau, das musste man ihr lassen. Er seufzte und stand auf. Sie wirkte völlig erschrocken und sprang auf.
„Oh nein, du hast schon eine? Oder ich hab dich nur belästigt? Verdammt, das tut mir leid … ich … ich … bitte lass mich nicht hier sitzen.“
Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie schluchzte auf. Sie ließ sich auf die Bank fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. Nachdenklich setzte er sich wieder hin. Er saß einen Moment einfach nur da, während sie weinte, dann zuckte er mit den Achseln, rutschte zu ihr hin und nahm sie in den Arm.
Sanft strich er ihr über den Rücken und ignorierte die Blicke der Passanten.
„Ich bin Single.“
„Das glaube ich dir nicht, du siehst übel gut aus.“
Er schmunzelte.
„Danke. Aber ich bin nur ich, ich bin ein Niemand so wie du.“
„Das … das stimmt nicht, du hast einen Blog mit hunderttausenden von Followern. Ich bin nichts, das stimmt.“
Ihm dämmerte, dass sie ihn zu kennen schien und er löste die Umarmung. Ernst musterte er sie, während sie sich die Tränen mit einem Zipfel ihres T-Shirts wegtupfte.
„Was?“
Sie wirkte unsicher.
„Bist du mir gefolgt?“
Fragte er leise und sie wurde blass.
„Ich … ähm.“
Wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen.
„Ja“
Sie schniefte und sah kurz weg.
„Tut mir leid … aber.“
Sie zögerte und er hakte nach.
„Aber was?“
In seiner Stimme klang eine gewisse Schärfe und sie sah ihn ängstlich an.
„Ähm … ich, ähm … naja, ich hab dir ganz viele Nachrichten geschrieben, aber du hast nie geantwortet. Also wollte ich dich persönlich treffen.“
Er schnaubte verärgert.
„Ich bekomme jeden Tag tausende von Nachrichten, die kann ich nicht beantworten. Komisch dass viele das nicht kapieren. Und jetzt habe ich einen Stalker an der Backe.“
Sie wurde erst bleich, gleich danach verfärbten sich ihre Wangen rot.
„Ich … Ich bin kein Stalker. Ich wollte dich nur mal treffen.“
„Und das hast du jetzt ja auch. Entschuldige mich ich muss los.“
Sie warf einen Blick auf seinen großen Rucksack.
„Besuchst du deine Eltern?“
Fragte sie mit einem unsicheren Ton in der Stimme.
„Die sind schon lange tot, nein ich hab keine Verwandten mehr.“
Sie wirkte sichtlich betroffen.
„Wo geht’s dann hin?“
Er dachte einen Moment nach. Das wusste er selbst nicht so genau.
„Mh, spontan würde ich Prag sagen.“
„Urlaub?“
„Ja … Nein. Ich weiß nicht. Vielleicht ein paar Tage oder ein paar Wochen. Aber ich wollte mir auch mal wieder Russland ansehen. Und dann rüber nach China und Südostasien. Dann Indonesien und mit einem Schiff in die Staaten.“
Sie sah ihn traurig an.
„Seh ich dich wieder?“
Er grinste flüchtig. 
„Ich habe mit dieser Stadt abgeschlossen, da ist höchstens noch Berlin, wenn ich auf der Durchreise bin.“
Sie wurde wieder blasser.
„Aber du darfst nicht gehen, ich habe dich doch erst gerade getroffen.“
„Und wenn schon, du wolltest doch nur einmal deinen Lieblingsblogger treffen und das hast du doch hiermit gemacht.“
Er sah sie an, ihr Blick hatte etwas Flehendes und Verzweifeltes.
„Hast du schon ein Ticket gekauft?“
„Nein, ich mach das meist spontan über die App.“
„Kann ich dich auf einen Kaffee einladen … also, ähm … bei mir?“
Er schmunzelte.
„Ist das ein Date?“
Sie errötete und zuckte mit den Achseln.
„Weiß nicht, ich will dich einfach besser kennenlernen. Ich parke im Parkhaus gleich da drüben. Dann ist es nicht weit. Vielleicht zwanzig Minuten.“
„Wenn der Kaffee gut ist, dann können wir das machen. Gibt es dazu was zu knabbern?“
„Ähm, ich habe gestern einen Apfelkuchen gebacken. Hälfte ist bestimmt noch da.“
„Mit Sahne?“
„Lässt sich einrichten.“
„Nun gut, du hast mich überzeugt.“
Sie lächelte erleichtert und sprang von der Bank auf. Er schulterte seinen Rucksack und folgte ihr.
   Im Parkhaus angekommen stieß er einen anerkennenden Pfiff aus. Ein schwarzer Porsche Cayenne.
„Den hat mir mein Papa aufgedrückt, ich bin ein Ford Fan. Ich wollte ihn aber nicht verkaufen und mittlerweile mag ich ihn ganz gerne.“
Sie wirkte verlegen. Es schien ihr peinlich zu sein, dass sie ein sündhaft teures Auto fuhr.
„Gut dann pack ich meinen Rucksack mal in den Kofferraum.“
„Mhm.“
Sie stieg ein und er verstaute den Rucksack, dann setzte er sich zu ihr. Und los ging es.
   Zwanzig Minuten später durch den typisch sinnlos komplizierten Verkehr in der Stadt fuhren sie durch ein Viertel aus hässlichen Neubau Würfeln, die man lieblos in die Landschaft geklatscht hatte. Sie parkten auf einem Parkplatz neben einem übel schlammverkrusteten Ford F-150 Pickup Truck. Sie hatte doch gesagt, sie war ein Ford Fan, dann war das bei ihrem reichen Papa bestimmt ihr Wagen. Als Gärtnerin war der definitiv praktisch. Er setzte seinen Rucksack auf.
„Deiner?“
Er deutete auf den Ford.
„Jepp. Viel praktischer als der blöde Porsche.“
„Finde ich auch. Aber viel praktischer ist kein Auto.“
Sie warf ihm einen skeptischen Blick zu.
„Sicher, dann transportiere ich doch gleich vier Zementsäcke in der Tram …“
spottete sie.
„Ja, das wird schwierig.“
Eigentor, er biss sich auf die Lippen.
   Sie ging voran auf den hässlichen Würfel zu. Sein Blick wanderte über die Reihe der Briefkästen und er stutzte. Nur ein Namensschild war beschriftet.
„Ich wohne oben in der zwei, Fahrstuhl oder Treppe?“
„Treppe.“
„Alles klar.“
zwei Minuten später öffnete sie die Wohnungstür. Die Klingelschilder der anderen Wohnungen auf der Etage waren leer.
„Wo sind die anderen Mieter?“
Sie drehte sich verlegen zu ihm um.
„Papa hat mir diesen Klotz gekauft, frag mich nicht warum.“
Er stieß einen anerkennenden Pfiff aus und sie errötete leicht. Dann folgte er ihr in die Wohnung. Drei Zimmer stellte er beim Zählen der Türen fest.
„Stell den Rucksack irgendwo hin und fühl dich wie zuhause. Möchtest du einen normalen Kaffee?“
„Ja bitte, mit einem Drittel Milch und zwei Stück Zucker.“
„Alles klar, ist in Arbeit.“
Er stellte den Rucksack neben die Garderobe und sah sich um. Keine schicken modischen Schuhe, nur Arbeitsschuhe und ein paar leichte Halbschuhe. Die Wände des Flurs waren mit Whiteboards verkleidet, auf denen hunderte von Notizen standen und Bilder, Postkarten und Zeitungsartikel angeheftet waren. Neugierig sah er sich ein paar Sachen an. Dann öffnete er die erste Tür.
   Er stutzte. Das war ein Lagerraum, überall Regale an den Wänden, die sich unter der Last von Vorräten bogen. An einer Wand stand ein Schreibtisch. Nicht mit einem, nicht mit zweien, gleich mit drei Monitoren. Und der Rechner unter dem Tisch war nicht viel kleiner als sein alter Kühlschrank. Er schüttelte nur den Kopf.
   Dann stand er im Schlafzimmer. Zwei gigantisch große IKEA Schränke nahmen eine Seite fast vollständig ein. In die guckte er natürlich nicht. Unter dem Fenster stand ein bequem aussehender Lesesessel. Missbilligend musterte er die zusammengeknäulte Pelzdecke, unfassbar wie man sich in Menschen irren konnte. Das Bett war groß und ungemacht und voller Stofftiere. Dazu in ein weiteres Regal eingebaut. Er zählte nicht, aber es dürfte weit mehr als hundert Bücher sein. Er besaß nicht eins, auch wenn er gerne las.
   Das Wohnzimmer war nicht viel besser. Nur Regale, fast überall. Vollgestopft mit Büchern und … er runzelte die Stirn … LEGO Sets. Alles voller Kinderspielzeug. Schrecklich, wie konnte man nur so viel Zeug haben?
   Er ließ sich auf das edle Ledersofa fallen und lehnte sich entspannt zurück. Aus der Küche klapperte es beschäftigt und er musterte die Spielzeugsachen in den Regalen. Er überlegte wie groß der LKW sein müsste, um den Inhalt dieser Wohnung zu bewegen.
   Da erschien Rosa mit einem großen Tablet in den Händen in der Tür. Sie hatte wohl auch Zeit gehabt schnell ihre Arbeitshose gegen eine schlabbrige Jogginghose auszutauschen. Er überlegte ob das so eine gute Wahl gewesen war und zuckte nur mit den Schultern. Etwa siebzig Prozent des Kuchens waren noch da und sie schnitt den Rest zu ziemlich großen Stücken und tat ihm eins mit einem ordentlichen Klecks Sahne auf.
   Der Kaffee war ausgesprochen gut, er nickte anerkennend. Und der Kuchen war eine Wucht.
„Ist der Kuchen gut?“
„Sehr, sowas gutes habe ich lange nicht mehr gegessen.“
„Das freut mich.“
„Du bist eine ausgesprochen gute Bäckerin.“
Sie lächelte verlegen, wirkte aber bestärkt.
„Bevor ich Gärtnern gelernt habe, hab ich Koch gelernt, aber das fand ich zu stressig.“
„Wie kommt’s?“
„Unsere Haushälterin fand immer das eine junge Frau auch gut kochen sollte. Also hab ich das gelernt, noch so richtig nach einem alten Hausfrauenbuch und ich war echt gut. Wäre das nicht so stressig, hätte ich heute schon bestimmt ein eigenes Restaurant. Aber Glück gehabt, sonst wäre ich nie Gärtnerin geworden.“
Sie trank einen Schluck und wirkte nachdenklich.
„Ähm … bist du vegan oder vegetarisch oder so?“
„Nicht dass ich wüsste, auch wenn ich bewusst nicht so viel Fleisch esse.“
„Oh, super. Dann kann ich was für uns kochen.“
„Nein, so viel Mühe musst du dir doch nicht machen. Nach dem Kaffee buche ich mir was und dann hast du abends wieder Ruhe.“
Sie sah so aus, als würde sie gleich heulen.
„Nein bitte, ich flehe dich an.“
Eine Träne rollte ihr über die Wange. Sie war schrecklich emotional, das war sicher.
„Warum soll ich denn bleiben?“
„Ich … ähm … Naja, ähm … ich …“
Sie brach ab und er schmunzelte.
„Lass mich raten, du bist die Kriegerprinzessin und ich der arme hilflose Prinz, der gerettet werden muss.“
Sie wurde schrecklich rot, dann nickte sie zaghaft.
„Und wenn ich nicht gerettet werden will?“
Sie sah traurig zu Boden.
„Weiß nicht.“
„Wie kommst du überhaupt auf mich?“
„Ich bin über deinen Blog gestolpert, als der noch ganz klein war. Und ich habe es mir zur Tradition gemacht, jeden Morgen beim Frühstück zu lesen, was du am Vortag geschrieben hast. Und wenn nichts Neues war, habe ich mir alte Blogbeiträge angesehen. Und so hab ich dich durch die Beiträge hindurch kennengelernt und mich irgendwie in dich verliebt.“
„Dann bist du eine Stammleserin. Interessant.“
Er trank einen Schluck Kaffee.
„Aber du verstehst, dass ich irgendwann los muss. Ein Abenteuer wartet auf mich.“
„Kannst du nicht bitte ein bisschen bleiben, nur ein paar Tage? Ich hab eine kleine Gästewohnung mit einem frisch gemachten Bett und ganz vielen Snacks. Und ich koche jeden Tag für uns beide.“
Er musterte sie einen Moment, sie war schön wenn sie so verlegen wie gerade jetzt war.
„Aber ich kann dir doch gar nichts bieten. Du bist eine schöne selbstständige Frau voller Jugend, die nie verarmen wird. Ich hingegen bin ein Niemand, zwar hab ich einen erfolgreichen Blog, aber in dem Rucksack im Flur ist alles was ich habe. Ich bin nicht reich, ich bin nicht durchtrainiert, nicht einmal sonderlich gutaussehend finde ich. Ich bin nur irgend so ein Typ, denen du jeden Tag zu dutzenden begegnest. Jeder von denen hat bestimmt genau so viel zu sagen wie ich und hat Humor und einen guten Charakter. Nur ich habe einen Blog, mit dem ich der Welt zeige, wer ich bin. Aber ich bin nichts Besonderes. Du hingegen verdienst etwas Besonderes und das bin nicht ich!“
Sie sah ihn traurig an und schob sich eine Kuchengabel mit Kuchen in den Mund. Sie wirkte arg geknickt und niedergeschlagen.
„Aber die anderen kenn ich doch gar nicht. Und du bist du und du sitzt gerade auf meinem Sofa. Ich will gerne mit dir zusammen sein. Du musst nicht aussehen wie Captain Amerika. Mich stört auch nicht dass ich wahrscheinlich mehr Geld habe als du. Ich finde schon dass du etwas Besonderes bist, denn du hast der Welt gezeigt, dass du eine Stimme hast und das macht nicht jeder. Das mag ich.“
Er nickte zustimmend, dann musterte er sie eingehend.
„Ich nehme an, du willst, dass ich für immer bei dir einziehe und nicht nur für ein paar Tage. Dabei kenne ich dich nicht die Spur, außer dass du hartnäckig und schön bist. Und du müllst dich mit Zeug ein, hier ist ja nicht ein Stück freier Platz bei dir. Das ist echt furchtbar.“
Sie war wie vor den Kopf gestoßen und sah ihn mit großen Augen an, dann guckte sie wieder sehr traurig und stützte den Kopf auf die Hände.
„Ich kann nicht anders. Ich hab als Erwachsene nachgeholt, dass ich eigentlich keine Kindheit gehabt habe. Und ich interessier mich halt eher für Autos und LEGO und Videospiele, als für Mädchenkram und so. Ich hab noch mehr als das, immerhin hab ich ein Riesenhaus, was eigentlich nur leer steht.“
Er überlegte. Er kannte sie kein Stück, das konnte mächtig schiefgehen.
„Ok ich bleibe, aber nur unter einer Bedingung.“
Ihre Augen leuchteten auf und sie strahlte.
„Welche.“
„Wir machen es ganz altmodisch. Egal was passiert. Krankheit, Verlust, schlechte Zeiten und Katastrophen. Wir bleiben zusammen. Ich kenn deine Macken nicht und du kennst meine nicht, es kann schiefgehen, wird es womöglich auch, aber wir suchen gemeinsam eine Lösung. Du kannst mich haben, aber dann gibt es kein zurück, keinen anderen, nur mich. Das ist was fürs Leben.“
Sie starrte ihn verblüfft an.
„Ähm, ok, das ist schon ziemlich krass.“
„Wähle deine Worte mit Bedacht, sonst mache ich mich auf meinen Weg – allein.“
Sie erbleichte und schien fast zu zittern.
„Ok, aber was, wenn es nicht passt oder einer von uns eine schlimme Krankheit hat.“
„Dann suchen wir eine Lösung, die gibt es immer wenn beide Parteien diese auch wollen.“
„Ok. Dann machen wir das so.“
Sie stand auf und setzte sich neben ihn und legte den Kopf an seine Schulter. Er legte den Arm um sie.
   So saßen sie eine Weile. Er brach das Schweigen.
„Morgen packst du einen großen Rucksack und wir gehen auf ein Abenteuer.“
„Ich hab kein großen Rucksack. Ich hab nicht mal einen Koffer. Abgesehen von meiner Arbeit, habe ich die Stadt noch nie verlassen. Mein Vater hat mir nicht mal Klassenfahrten erlaubt. Ich würde gerne die Welt erkunden, aber ich habe Angst vorm Reisen.“
„Dann kaufen wir dir einen und alles was du zum Reisen brauchst.“
„Aber ich kann hier nicht weg, mein Job, ich meine ich habe noch einen Haufen Aufträge.“
„Dann zeigst du mir wie das geht, und wir machen die Sachen noch zusammen fertig und du nimmst einfach keine neuen Aufträge mehr an. Und ich organisier dir die Ausweise und Reisepapiere und natürlich musst du geimpft werden.“
„Aber ich kann nicht, ich trau mich einfach nicht.“
„Nicht doch, ich bin doch bei dir, dann kann dir nichts passieren. Wo wolltest du immer schon mal hin?“
„Mit der Transsibirischen Eisenbahn durch Russland fahren. Und mit Walen schnorcheln. Und Ruinen im Dschungel entdecken. Und die höchsten Berge der Welt besteigen.“
Er schmunzelte.
„Das klingt ja nach einer richtigen Weltreise.“
„Mh, und dann kann ich mir endlich meinen reservierten Ford Bronco abholen.“
„Moment, ich dachte an Zug fahren.“
„Ich will aber auch mal mit einem Geländewagen irgendwo hinfahren. Ich habe gehört Island soll richtig toll sein.“
„Für so einen Reisemuffel kennst du dich aber ziemlich gut aus.“
„Ich les halt viel, gerade Reiseführer und Bildbände und Sachbücher zu Ländern und Orten. Dann mal ich mir aus wie toll so eine Reise wäre und welche Abenteuer auf mich warten. Aber ich hab mich gerademal getraut, nach Berlin zu fahren, sonst nichts. Alles Größere macht mir Angst.“
„Na das müssen wir aber schnellstens ändern.“
Er kramte in der linken Hosentasche und förderte einen kleinen Lederbeutel zu Tage. Er griff hinein.
„Den bekommst du.“
Sie quiekte fast vor Überraschung als sie den goldenen Ring sah.
„Ja ich will.“
„Das hatten wir schon, ich dachte mir damit verjagst du andere Männer.“
Sie probierte den Ring an.
„Passt sogar ganz gut. Wo hast du den her?“
„Den hab ich schon mein ganzes Leben, der gehörte meiner Mutter.“
„Oh, das tut mir leid.“
„Nein schon gut, ich habe keine Erinnerungen mehr an sie.“
Er hielt einen Moment inne.
„Welche Haarfarbe hast du eigentlich.“
„Pink.“
„Nein in echt.“
„Leider blond.“
„Wieso leider?“
„Weiß nicht, ich mag blond nicht so.“
„Hm, was gibt es zum Essen.“
„Steaks. Welche Beilagen sind gewünscht?“
„Kartoffeln und gemischtes Gemüse.“
„Ist gebongt.“
Sie warf ihm einen Blick zu.
„Ich glaube ich gebe dir einen Hausschlüssel. Schläfst du in der Gästewohnung?“
Er dachte nach.
„Couch ist ok.“
„Dann hol ich dir ein Laken und Kissen.“
„Eine Decke habe ich.“
„Ach so, na dann. Hast du Lust?“
„Vor der Hochzeit?“
Sie grinste verlegen.
„Bist du so strickt?“
„Nein, aber nur wenn du dein Bett machst und die Stofftiere wegräumst, du bist nicht mehr zehn.“
„Ne, fast zwanzig Jahre älter. Aber manchmal fühl ich mich wie zehn.“
„Ich glaube jeder fühlt sich mal wie zehn.“
Er tat sich noch ein Stück Kuchen auf und häufte einen kleinen Berg Sahne auf dem Teller auf.
„Brauchst du Hilfe beim Kochen?“
„Nö, dass mach ich allein, sonst wärst du eher im Weg. Ich finde wenn wir es schon so hoffnungslos traditionell machen, bewege ich mich von ganz allein in mein trautes Heim, die Küche.“
„Ich glaube es gibt Leute die es sehr sexistisch finden, wenn andere sagen, Frauen gehören in die Küche.“
„Ich weiß, wie gut, dass mir das egal ist. Sonst zieh ich mir noch ein braves Schürzchen an.“
Er lachte und aß von dem sehr guten Kuchen.
„Gut so. Ich glaube die Welt braucht ab und zu noch seine Traditionen.“
„Stimmt.“
Sie hielt inne und wirkte nachdenklich.
„Warum bist du ausgerechnet heute aufgebrochen? Ich meine wir hätten uns sonst bestimmt verpasst.“
„Ich hatte einen Traum, fast schon eine Art Vision. Sie hat mir gezeigt, dass ich heute etwas erleben würde, dass mein Leben entschieden verändert. Und ich glaube die Vision hatte recht.“
„Hm, interessant. Ich hab heute einfach nur von dir geträumt und wusste, dass ich was unternehmen musste. Glaubst du an Schicksal.“
„Natürlich.“
„Dann war es Schicksal, dass wir uns begegnet sind?“
„Womöglich, wer kann das schon sagen.“
Sie strich sich eine widerspenstige Strähne hinter das Ohr und küsste ihn auf den Mund. Er stellte schnell den Teller weg und erwiderte den Kuss. Auf dem Sofa fielen sie übereinander her.

ENDE 

Podcast – Völlig zufällige Gedanken – Nov 2021 – 2

Ich stümpere immer noch mit den Einstellungen meiner Aufnahmesoftware herum und kämpfe einen verzweifelten Kampf gegen die verdammten Nebengeräusche. Wird wohl Zeit auf ein neues Mikro zu sparen. Eigentlich wollte ich die Aufnahme schon am Samstag hochladen, aber ich hatte über das Wochenende Besuch da und hatte leider keine Zeit mehr, das schnell zu machen.

In dieser Folge geht es wieder ums Schreiben. Die Zusammenführung zweier Welten, alte und neue Texte und Geschichten, Tücken, Tipps und Taktiken beim Schreiben und alles was mir noch dazu eingefallen ist.

Nächste Woche bewegen wir uns weg von den Prinzipien des Schreibens und gucken uns eine Eigenkreation der etwas anderen Art an, den Podcast gibt es dann wieder wie gewohnt am Samstag.

Kurzgeschichte Nr. IV

Was viele nicht wissen, aber meine Kurzgeschichten sind oft Onetakes. Heißt, ich habe eine fixe Idee, setzt mich an meinen Rechner und schreib ein paar Seiten locker runter ohne mir die Mühe zu machen, es vom Inhalt nochmal so richtig zu überarbeiten, wie ich es bei meinen Büchern mache. Da entstehen mitunter interessante Sachen. Nicht alle sind gut, aber diesen Anspruch stelle ich mir nicht so. Es ist eher so: ich habe eine Idee und werfe sie einfach mal in den Raum um zu gucken was dabei herumkommt. Diesmal kommt das Ende bestimmt für viele etwas überraschend.

Der Hai lacht zu letzt

Eben frisch geschrieben. 4,5 Seiten lang und ein wilder Ritt. Es ist zudem Sharkys erster Auftritt als Figur auf meinem Blog und er spielt eine große Rolle (wenn auch nur als Nebenfigur) in der vierten Fassung von Das Osiris Genom. Zudem soll er sein eigenes Spin-Off Abenteuer bekommen, dass ungefähr 1,5 Jahre vor dieser Kurzgeschichte spielt. Ich versuche es spannend zu schreiben, aber ich neige ja leider zu viel erzählen wenig zeigen. Eigentlich müsste es andersrum sein. Die Kurzgeschichte spielt etwa ~17 Jahre vor dem Start von Osiris Genom 4. Fassung und dort ist er Ende vierzig. Ja mit jeder Fassung werden die Figuren älter … in der ersten Fassung war Kaz 39 … jetzt ist er 53.

Zurück zur Kurzgeschichte. Habt Spaß dabei.

Der Hai lacht zu letzt

„Ich scheuer dir gleich eine wenn du weiter so grinst.“
Nora knallte ihr Glas auf den Couchtisch und verschränkte die Arme. Sharky runzelte die Stirn.
„Was hab ich denn schon wieder falsches gesagt?“
„Du hättest sagen können ‚oh das tut mir leid arme Nora, wie kann ich dich trösten‘ oder so.“
Sharky schnaubte und es trieb ihr die Zornesröte ins Gesicht.
„WAS findest du daran lustig du Affe? Mir geht es auch mal schlecht, kein Grund das lustig zu finden.“
„Dir geht es schlecht? Gut bei dem Verschleiß an Kerlen wundert es mich nicht, dass jemand dich trösten muss, aber warum muss ich das immer sein. Mimimi ‚Oh Sharky ich hab mir den Zeh gestoßen, rette mich oh mein Held‘ Oder ‚Oh Sharky, alle Kerle setzen mich vor die Tür, kann denn nicht einer von denen so sein wie du‘. Du bist abscheulich Nora. Wegen jedem Mist kommst du zu mir gerannt und heulst dich bei mir aus. Ich fühl mich schon wie dein emotionales Kissen. Wann fragst du denn bitte danach wie es mir geht, du dumme Ziege.“
Tränen stiegen ihr in die Augen.
„Du Arsch wolltest mich doch nicht haben und jetzt heulst du rum, weil ich einen Mann wie du haben will, was ist denn daran falsch. Und wir Frauen sind eben emotional. Warum hast du denn nie etwas gesagt, dass ich dir nur auf den Keks gehe?“
Er zuckte mit den Schultern und trank einen Schluck. Sie wurde wütend.
„Du mit deiner dummen emotionslosen Kiste, du bist so in dich gekehrt, du lässt niemanden an dich heran und du erzählst nicht über dich. Und dann bist du sauer auf mich, wenn ich von mir erzähle. Warum bist du so?“
„Haie sind eben emotionslos“
Aus seinem Grinsen wurde ein Ausweichmanöver, als ihr Glas ihn knapp verfehlte und an der Wand zerschellte. Unglauben lag in seinen Augen.
„Hast du grad ein Glas nach mir geworfen?“ 
„Ich werfe gleich noch mehr nach dir, wenn du nicht aufhörst so ein emotionsloser Riesenarsch zu sein. Du hörst mir nicht zu, das machen beste Freunde nicht.“
„Im Ernst, ich hab nie gesagt, dass wir beste Freunde sind, vielmehr hast du Klette dich von Anfang an nur an mich herangemacht. Wen wundert es, gut aussehend und wohlhabend, du bist einfach so leicht zu durchschauen.“
Sie sprang auf und ergriff eine hässliche Vase und pfefferte sie gegen die Wand.
„Ey, die hat meiner Mutter gehört, hör auf meine Sachen kaputt zu machen!“
Sie hörte har nicht auf ihn. Der Vase folgten ein Aschenbecher und eine Reihe Pokalgläser. Sharky war sofort bei ihr und hielt ihr die Hände fest.
„Man, sei doch einfach nur ein Mensch, ich will keinen Hai als Freund!“
„Ich weiß mittlerweile nicht mehr, ob ich dich überhaupt als Freundin haben will!“
Sie hielt schlagartig inne, als sie verdaute, was ihr bester Freund da sagte. Ihre Augen füllten sich mit einer Flut von Tränen. Dann sprang sie auf und knallte ihm eine, so fest sie konnte. Komm reagier wie ein Mensch, nimm mich in den Arm, sag dass alles wieder gut wird. Bitte.
   Ein stoischer kalter Blick lag in seinen Augen, er packte sie an der Schulter, schubste sie unsanft durch die Wohnung und warf sie mit ihren Sachen einfach in den Hausflur. Tränenbäche liefen ihr über die Wangen und sie hämmerte jetzt mehr aus Verzweiflung an die Tür.
   Ihr Fels in der Brandung war weg, ihr Beschützer ihr Freund. Er hatte ihr mehr als einmal das Leben gerettet und sie wollte sein Leben retten. Er war ein einsamer Hund mit nicht einmal einer Handvoll Freunden und keinen Lebenden Verwandten mehr. So viel hatte sie aus ihm herausbekommen, wenigstens das.
   Sie klingelte Sturm, aber keiner antwortete. Mit hängenden Schultern nahm sie ihre Tasche und ihre Jacke und ging zum Treppenhaus. Sie weinte stumm. Sharky hat ihr geholfen sich etwas aufzubauen, dass hatte sie sich damals nie auch nur im Ansatz erhofft hätte. Und jetzt war es zu Ende. Sie würde es doch ohne ihren Helden nie alleine schaffen, wahrscheinlich stand sie in ein paar Wochen wieder auf der Straße.
   Sie untersuchte ihre Barschaft. Für ein paar Bier dürfte es gerade so noch einmal reichen. Es war zehn, Nachtschicht vorbei und morgen hatte sie frei, da durfte sie bestimmt ein paar heben. Zum Glück war unten bei Sharky im Haus ein Getränkeladen. Und der war auch gut besucht, und alle sahen sie böse an weil sie Bier kaufte. Auf einer Bank ein Stück weiter ließ sie sich nieder und öffnete das erste Bier. Ah, tat das jetzt gut. Sharkys Grüner Tee war zum davonlaufen, aber er schwor drauf.
Ach man Sharky, du bist mein bester Freund, ich hab dir mein halbes Leben zu verdanken. Warum bist du nur so? Lass mich doch auch mal an dich ran, bitte! Sie seufzte resigniert und griff in ihre Handtasche. Vielleicht wusste Wolf Rat. Wolf, kurz für Wolfgang, war Sharkys Mentor, gerade seit dem frühen Tod dessen Eltern und sie hatten schon Nummern getauscht.
   Es läutete und sie wartete geduldig.
„Ja, Bluhm?“
„Hey, hier ist Nora, Sharkys beste Freundin. Ich brauche deinen Rat.“
„Immer heraus damit meine Liebe.“
Sie schluckte.
„Ich hab mich mit Sharky zerstritten und ich will das wieder gutmachen!“
„Hoppla, was hast du denn angestellt?“
„Ich … ich habe ihn angeschrien, weil er so ein emotionsloser Klotz ist. Er zeigt nie Schwäche.“
„Gib mir mal deine Adresse, ich hol dich ab, das wird etwas länger.“
„Ich bin auf einer Bank vor Sharkys Apartment.“
„Alles klar, ich bin in zehn Minuten da.“
„Warum diese Verschwiegenheit? Ist es was Schlimmes?“  
„Eigentlich schon, zumindest ist es nichts was man auf einer Parkbank bespricht.“
Und damit unterbrach er die Verbindung. Nachdenklich blieb sie auf der Bank sitzen und nuckelte an dem Bier. Pünktlich wie die Maurer hielt nach zehn Minuten ein alter Land Rover Defender vor ihrer Nase und sie stieg auf der Beifahrerseite ein. Zu ihrer Überraschung dudelten die Drei Fragezeichen aus den Lautsprechern. Weniger überraschend kaute Wolf auf dem Mundstück einer qualmenden Pfeife herum. Leicht angewidert schnallte sie sich an.
„Wo fahren wir hin?“
Fragte sie.
„Lass dich überraschen.“
Sie zuckte mit den Schultern und lehnte sich in den Sitz. Die Überraschung war klein, sie fuhren zu Wolf. Eigentlich fuhr sie da nicht so gerne hin, weil Wolf Warane in seiner Wohnung züchtete und sie diese Biester nicht so wirklich mochte.
   Als sie ihre Jacke aufgehängt und wiederwillig jeden der freilaufenden Warane am Kopf gestreichelt hatte, setzten sie sich ins Wohnzimmer und tranken guten starken Kaffee. Nachdenklich paffte Wolf seine Pfeife und musterte sie.
„Wenn ich dir das alles erzähle, stehen die Chancen gut, dass auch mein Schützling nicht mehr mit mir spricht. Aber weil du eine gute Seele bist, mache ich bei dir eine Ausnahme.“
Sie fuhr sich verlegen durch die halblangen blonden Haare.
„Euch beide hat ein Ereignis zusammengeschweißt, nicht der Umstand dass ihr euch sonderlich lange kennt. Vielleicht wäre der andere Weg besser gewesen, aber die Chance besteht, dass ich euch dann nicht so nahe stehen würdet. Sharky war einmal sehr emotional, so sehr, dass es zu seiner Schwäche gereichte. Du musst wissen er ist ein verdammt harter Hund, vielleicht sogar noch härter als meine Wenigkeit. Er war ein Soldat der deutschen Kommando Spezialkräfte. Nicht lange, aber lang genug um einen Unterschied du machen, als Soldat ist er nicht schlechter als sein bester Freund Kaz, der vor ein paar Jahren in die Staaten ausgewandert ist, auch ein Schützling von mir. Allerdings hat er dort drüben im Nahen Osten und an anderen Brennkesseln Sachen erlebt, die ihn innerlich gebrochen haben müssen. Er erzählt mir nicht was er erlebt hat, nur was es mit ihm gemacht hat. Die volle Wahrheit wissen wohl nur seine Therapeuten. Ebenso wie sein Freund, wurde er im Einsatz schwer verwundet und musste den Dienst quittieren. Ich war damals selbst noch im Einsatz, also konnte ich ihn nicht auffangen und als Vollwaise hatte er nicht einmal die Familie als Sicherheitsnetz, so wie es ja vielen vergönnt ist und sie es nicht wertschätzen. Sharky litt an PTSD, er konnte nicht verarbeiten was er erlebt oder womöglich auch getan hat. Aber er hat nichts getan, er hat die Probleme einfach unter den Teppich gekehrt und sich weitergekämpft. Selbst dann als ich verfügbar war hat er nichts gesagt. Kein Wort der Klage, er hat so getan als wäre nichts, aber innerlich hat es ihn zerstört, ihn fertig gemacht. Keine Therapie, keine Hilfe, niemanden zum Reden. Nicht einmal sein bester und eigentlich auch einziger Freund Kaz konnte ihn eines Besseren belehren. Nachdem Schweigen nichts nutzte, griff er zu Alkohol. Versoff sein Geld. Er hatte keine Stelle, bezog nur staatliche Hilfen. Er verwahrloste Zunehmens, am Ende schaffte er es nicht einmal mehr sich regelmäßig zu waschen. Vom Alkohol rutschte er in die Drogen, anfangs nur Gras, aber am Ende war selbst das härteste Zeug nicht hart genug. Aber es wurde einfach nicht besser, ich hab versucht ihn zu mir in die Nähe zu holen. Die Wohnung über mir war gerade frei und klein und recht preiswert. Er war völlig lustlos und undankbar. Stank wie ein Penner und tat so die Welt war in Ordnung. Aber jeder sah sofort, dass er ein gewaltiges Gewicht mit sich herumschleppte. Wir, die ihn kannten, konnten seinen Verfall nicht aufhalten, er hat sich gegen jedwede Hilfe gesträubt. Und dann der schlimme Abend im Winter, ich war glücklicherweise zuhause. Ich hörte einen dumpfen Schlag, und Putz fiel von der Decke. Das konnte nur Sharky gewesen sein. Ich hab ihn als erster gefunden, bewusstlos mit einer Schlinge um den Hals. Ein Wunder hat ihn gerettet. Der Haken, um den er das Seil geschlungen hatte, war aus der Decke gebrochen, als er vom Hocker gesprungen ist.“
Nora quietschte erschrocken. Ihr bester Freund hatte versucht, sich umzubringen?
„Ich habe den Notdienst verständigt und ich habe gedeichselt, dass man ihn nach Solomon fuhr und nicht in eine Klapse in Berlin. Er hatte einen fantastischen Arzt. Einen Mann, der Sharky über die Grausamkeit der Menschheit gelehrt hat und ihn an die Idee herangeführt, dass jeder Mensch das Potential zu abscheulicher Gewalt hat. So konnte Sharky seinen eigenen Schatten konfrontieren und mit seiner Vergangenheit aufräumen. Das hat ihm sehr geholfen. Er hat mir erzählt anfangs war es das härteste auf der Welt, aber jetzt sei er mit sich im Reinen. Sharky war ein paar Jahre in Therapie und wenigstens ein Jahr in der Klinik. Danach wurde vieles besser, er hat sich um einen Job bemüht und eine Lehre zum Pfleger gemacht. Kaz hat ihm eine Stelle bei Horizon verschafft. Anders hättet ihr euch niemals kennengelernt. Und seine Erfahrung als KSK Soldat hat euch in wenigstens einer Situation den Arsch gerettet, habe ich nicht recht?“
Nora war rot geworden. Sie schämte sich dafür, ihren besten Freund mit ihren ganzen nichtigen Problemen so genervt hatte und sich nie die Zeit für ihn genommen hatte.  
„Das wusste ich alles nicht!“
„Natürlich nicht, das ist nichts was man jedem einfach so sagt.“
„Ich dachte ich kenne ihn, aber eigentlich kenne ich ihn gar nicht.“
„Das stimmt, er hat die lästige Gabe gute Miene zum Bösen Spiel zu tragen, auch wenn die Welt untergeht. Ich glaube dass du da bist hilft ihm schon ganz gut, auch wenn er es nicht zeigen kann. Komm ich fahr dich zu ihm und rede mit ihm.“
Nach dieser Geschichte schwirrte ihr der Kopf zu sehr um einen klaren Gedanken zu fassen. Also ging sie einfach mit und stolperte über einen Waran, die hier gefühlt überall waren. Zwanzig Minuten später standen sie vor Sharkys Wohnungstür. Wolf klopfte energisch und versteckte sie hinter seinem Rücken.  
„Sharky, mach doch wenigstens deinem alten Mentor auf.“
Sie hörten das Tappen von Füßen und dann öffnete sich die Tür.
„Ach Wolf, was verschafft mir die Ehre?“
„Ein junges Fräulein möchte sich bei dir entschuldigen.“
„Was? Ich …“
Aber da war sie schon um Wolf herumgerannt und umarmte ihren besten Freund wie einen großen Teddybären. Er war völlig überrascht und legte seine Arme um ihre schlanken Schultern.
„Ich will dich nicht verlieren!“
Schniefte sie.
„Es tut mir leid, dass ich die Sachen zerschmissen habe, die ersetz ich dir.“
„Ach das ist doch nicht so schlimm, ich hab dir verziehen.“
Sie quiekte fast und erdrückte ihn. Langsam bugsierte er sie in seine Wohnung. In der Küche setzte sie sich auf die Eckbank und weinte leise. Wolf verabschiedete sich wieder und ließ sie beide allein. Sharky schaffte es einen tollen schwarzen Tee aufzugießen und fand sogar noch etwas Milch und Zucker.
„Ich wollte dich nie ohrfeigen!“
Er grinste verlegen.
„Und ich dich nicht so einfach vor die Tür werfen. Ich kann das mit den Emotionen nicht mehr so gut. Ich denke Wolf hat dir alles verraten. Hier dein Tee, zwei Stück Zucker wie immer, ich erinnere mich noch, lange ist es ja nicht her. Aber halblang steht dir um Längen besser als dieser schlimme Bürstenschnitt aus der Klinik.“
„Hey ich bin nicht gekommen, um über Mode zu reden!“
Sharky schmunzelte und ging kurz aus der Küche raus. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich die Bank mit einer Rotte Plüsch Haien teilte. Ihr bester Freund kam mit einer Pralinenschachtel wieder und stellte sie geöffnet auf den Tisch.
„Das ist jetzt bestimmt die dümmste Idee überhaupt, aber ich wollte wissen ob du zu mir kalten emotionslosen Hai zurückkommst.“
Sie lief rot an.
„Das war alles ein Trick, mit dem Streit und allem? Wolf, der zufällig einfach da war und mir deine Lebensgeschichte erzählt.“
„Ja, und es war ein richtig dummer Trick und ich hätte dich für immer verlieren können. Komm ich hab was für dich.“
Mit einem unwohlen Gefühl beobachtete sie, wie Sharky seine beiden geschlossenen Fäuste vor sie ausstreckte.
„Links.“
Sagte sie mit großer Unsicherheit in der Stimme.
„Also gut.“
In der offenen Hand lag ein Schlüssel, wie für eine Wohnungstür.
„Wofür ist der?“
„Wir ziehen um, dann sind wir näher an unserem neuen Arbeitsplatz.“
„Aber ich hab doch keine richtige Arbeit, ich hab nicht mal was gelehrt.“
„Deine Stelle hat keinen eindeutigen Namen, ist aber so real wie ich hier sitze. Kaz hat mich als Pfleger empfohlen und ich arbeite jetzt ebenso wie du für die Solomons auf Haus Solomon. Wolf zieht ebenfalls dorthin um, er und Kaz Vater sind gute Freunde.“
„Du hast mir eine Stelle verschafft?“
Sie fing wieder an zu Weinen und er wirkte bestürzt.
„Das hat noch nie jemand für mich gemacht und dabei bin ich doch so eine schlimme Freundin, die dich immer nur nervt.“
„Du bist es mir wert.“
Fast wollte sie über den Tisch springen und ihn umarmen und mit Küssen eindecken, dann erinnerte sie sich wieder mit gewisser Kränkung daran, dass er sie zurückgewiesen hatte. Er grinste sein Haifischgrinsen und schob ihr die rechte Hand hin.
„Ich hab mich doch umentschieden.“
Sie sah ihn mit großen Augen an. Dann starrte sie auf den goldenen Ring in seiner offenen Faust. Sie konnte echt nichts dafür, sie fing an zu heulen. Sie schob die Teebecher etwas zur Seite, dann hechtete sie über den Tisch auf ihren Verlobten zu und fiel ihm schluchzend um den Hals. Er lachte und klopfte ihr auf den Rücken.  
„Ja ich will!“

ENDE

Es wird bunt

Haha, nach dem gründlichen Durchforsten meines Zimmers nach wichtigen Unterlagen (die ich Idiot natürlich nicht alle in einem praktischen Stehordner lagere), bin ich über meine Skizzen zu meinen Geschichten gestolpert, zumindest einem Teil davon. Und jetzt hab ich vier davon eingescannt zu Geschichten die zumindest teilveröffentlicht sind.

Da ich nicht nur ganz passabel schreiben, sondern auch zeichnen kann, mache ich mir zu meinen Geschichten oft Skizzen, zu Figuren, Fahrzeugen und oft einfach nur Orten. Mittlerweile dürften es wenigstens ein Dutzend Variationen am Lambda Swordfish geben, aber deutlich weniger Lagepläne.

Gemessen an dem Chaos der Bilder, die ich für euch eingescannt habe, gehe ich von simpel nach kompliziert und sag was dazu. Es sind keine schönen Bilder, eher das was passiert, wenn ich eine Idee und ein paar Fineliner sowie einen Packen Kopierpapier vor mir liegen habe.

3./4. Fassung Osiris Genom – Liz Wohnung

Im 2. Kapitel kommt Liz im Buch von einer Geschäftsreise zurück in ihre Wohnung im Protzkasten Haus der Nationen Eins. 130m hoch und ein Klotz von 600 Metern Kantenlänge. umlaufen von einem riesigen Park, der sich sich einen guten Kilometer in jeder Richtung erstreckt, umgeben von einer „Mauer“ aus deren vier Ecken hunderte von Metern hohe Wohntürme sprießen.
Alles extrem sicher (oder doch nicht?) und die gute Liz, die ab der 3. Fassung Multimilliardärin und ein ganz hohes Tier bei Horizon ist, hat vor ~20 Jahren von ihrem Chef Johnny Solomon eine der exklusivsten Wohnungen der Welt bekommen, samt Personal. Lien, die chinesische Haushälterin; Suzi, die schwarze Weltklasse Pilotin; Sarah, die Stewardess und Mara, die Assistentin mit ihrem Waran Karl ❤ , der bei Liz wohnen darf.

Das sieht auf der kleinen Zeichnung zwar reichlich eng aus, aber unten rechts Bad und Küche sind jeweils mehr als 25 Quadratmeter groß! Wir haben laut Plan die Wohnung in der unteren Hälfte und den Garten und die Apartments der Angestellten in der oberen Hälfte. Dabei sei gesagt, dass die Wohnung zwei Etagen und eine Deckenhöhe von rund acht bis zehn Metern hat. In der zweiten Etage hat Liz ihre Arbeitsräume, zugang zu ihrem Tonstudio über ihrem Lager und darüber drei Gästeräume. Über dem Bad ist der offene Speisesaal und ganz unten über der Küche ist Ambers Zimmer. Und bei den Angstellten ist in der zweiten Etage der Gemeinschaftsraum und zwei weitere Mini-Apartments.
Hinter dem Treppenaufgang ist ein halb versteckter Panikraum, der zu Akiras Zimmer umgebaut worden ist. Akiras eigenes Bad ist unter der Treppe – das ist geräumiger als es klingt.
In der vierten Fassung ist der Garten viel größer und auch besser nutzbar und Liz hat eine weitere Angestellte: Alice, die Gärtnerin.
Liz Wohnung hat einen recht minimalistischen Stil, weil sie alles andere in den unglaublich langen „Schuppen“ verbannt hat. Ihre Wohnung ist Dreh- und Angelpunkt besonders der früheren Kapitel.

2. Fassung Osiris Genom – Berlin Solomon

Achtung alle lieben Berliner, ganz tapfer sein: den Grunewald gibt es im Buch nicht mehr! Und einige andere Teile von Berlin auch nicht mehr.

Berlin Solomon

Ich hoffe man kann es einigermaßen lesen. Unten im Süden, die ordentlich große Fläche des BIT (Berlin Institute of Technologies) auf drei Standorten. Relativ zentral den Bahnhof Solomon Central, der auch ein Flughafen für VTOL Flugzeuge ist. Im Norden ist der Zoo, der in zwei Kapiteln eine Rolle spielt. Rechts oben ist die Solomon Akademie eine Mischung aus Uni und Berufsschule für bautechnische Berufe. Nicht zu vergessen das grüne Quadrat vom Platz der Nationen, wo ziemlich viel Handlung abläuft.
Natürlich sind viel zu wenig Haltestellen eingezeichnet, gemessen an der ordentlichen Fläche des Stadtteils, mir gings auch eher um das wesentliche. Es tut gut, wenn man eine Karte hat, an der man sich für das Buch orientieren und auch immer wieder etwas schmökern kann.

In der vierten Fassung ist aus Solomon eine eigene Metropole der Superlative in Brandenburg geworden, die zeig ich euch irgendwann bestimmt auch mal.

Buchrest „Dämmerung“ – Die Burg

SPOILER, für alle, die Dämmerung noch lesen wollen.

Dämmung war der Arbeitstitel für eine Buchfortsetzung eines mittlerweile gestrichenen Endes von der dritten Fassung des Osiris Projektes. Und auch nur schlanke 34 Seiten lang … so ein ver**** Mist! Aber menno, ich habe noch so viele angefangene Stories die ich alle irgendwie mal weiterschreiben muss. Und es werden immer mehr. Und wenigstens ein angefangenes Buch habe ich noch gar nicht veröffentlicht. Auch nur so 30 Seiten oder so … Gott-Sein aus der Perspektive des Underdogs, auch interessant.

Egal, Ted (der Sexist) und Akira, frisch ausgestattet mit den noch sehr schwachen Kräften von Halbgöttern, werden im Dschungel ausgesetzt um ihr Können im Überleben zu testen. Dabei stolpern sie über eine verlassene Burg und machen diese zu ihrem Stützpunkt.
Irgendwann entdeckt Ted, dass Teile der Burg vergraben wurden und fängt mit den Ausgrabungen an. Ich kann nur sagen, für das, was ich hundsgemeiner Autor da in der Erde verbuddelt habe, braucht der gute Ted mehr als nur eine Schaufel.

eingegrabene Burg von der Seite
Burg Clusterfuck von oben

Ja, das ist schon ein ziemlicher Klopper, der da in die Landschaft gekachelt wurde. Ich hoffe man kann das Geschmiere einigermaßen lesen. Es gab noch zwei Bilder von der Kaverne unter der Burg und dem großen Lageplan, aber der ist leider verschüttgegangen – den muss ich bei Gelegenheit nochmal neu zeichnen.

Für alle die sich wundern, warum das Ganze überhaupt vergraben wurde? Das ist wie in einem Videospiel, wo man Areale erst nach und nach freischaltet, denn allein schon durch den Almanach, wird Dämmerung total zur Vorlage für ein Spiel – finde ich zumindest.

Wer jetzt doch neugierig geworden ist, kann den Text HIER finden.

So, das waren erstmal die wenigen Lagepläne die ich habe. Habt einen schönen Tag 🙂

Honest (and totally random) thoughts on Nordic Walking – 1

German: Ja, ich hab ja versprochen ich schreibe einen Text über meinen „Sport“ Nordic Walking, aber leider leider ist er auf English verfasst (er ist von 2017, als ich noch reichlich Zeug auf English geschrieben habe), denn sowas Gemeines mache ich ab und zu und bin danach einfach zu faul den Krempel wieder ins Deutsche zu übersetzen, sehr zum Leidwesen von so ziemlich allen die ich kenne. Zudem habe ich zu meinem eigenen Erstaunen immer wieder internationale Besucher und wäre doch nett, wenn die auch mal was lesen dürfen. 😉

*

[This was a older letter from back in 2017 to my young and terribly attractive teacher after a 8-week Nordic Walking course. And I’m German, so my English is obviously rather lackluster – I’m sorry. I will probably write another text about my adventures with this sport, so dont worry if you like it.]

Well as I said there is a bit more stuff I wrote about the topic Nordic Walking and my (few) experiences with it, but I’m not quite sure how well you will react when reading it 😉

*

You said at one point in the Nordic Walking course that, in order to avoid low hanging branches, we should bend our knees slightly to simply walk underneath it. Funny girl, but that’s not how it works (at least not in my case)! Of course it didn’t stop you from repeatedly choosing paths underneath or through low hanging foliage.
   Actually because of the fairly significant height difference between us two (I’m 1,93cm and you barely 1,60m) I would actually have to kneel down and slide on my knees in avoidance of the low hanging tree stuff and no, that’s sometimes simply a bit too much work to be bothered with. Instead I simply ignore it for the most part and walk right through it – which works just perfectly fine as long as I don’t bash my head into a branch (I have btw. similar experiences with expeditions into our cellar, which is clearly not build for tall people and if I’m careless I’ll risk running into a ceiling-mounted valve or against a steel beam). Running through low hanging leafage can be a bit annoying but is somewhat feasible.
By the way if you’re asking yourself how my conclusion leads to kneeling … I measured it – on my knees I’m still over 140 cm tall.

*

When it comes to walking in a group in a set walking pace, it’s not particular exciting for me because I’m kinda forced to walk slowly, which can be fairly frustrating in the long run. Because of that I really enjoyed the few occasions where I was walking on my own and could reach my full potential in terms of walking speed.
   But I remember very well that one moment (near the end of the course) when I was chosen to lead the group on the way back and the result was that I walked the same distance – we walked beforehand to this point – back in about half the time and when I reached the end of the track I had to wait a couple of minutes for the rest of the group to catch up (If I remember correctly you said, that you had to run occasionally to catch up to the rest of the group).
   I guess I would reached the end of the track probably even sooner but mounting a headlamp while walking turned out to be a bit more trickier than I thought and the terrain was a bit challenging as well: A rag rug of concrete plates where you couldn’t really use your sticks for support. That and a muddy mess so bad, that the concrete blocks after that were a welcome variation (till the point when you remembered why concrete isn’t ideal either).
   Also as someone with glasses it’s a bit annoying  to have a very limited vertical field of view, which results in regularly switching between watching the ground for muddy terrain or objects in the way and back watching the tree-line in order to avoid running into trees or smashing my head into a damn low hanging branch.

*

Sometimes I think that it could be quite interesting to do some Nordic walking with you together, but I guess it will probably end in an activity of torturing each other. On the one side you probably won’t be that happy when I’m walking (very) fast through a number of all possible and impossible variations of terrain (even at night in pitch black darkness) and I on the other hand would be completely screwed if you would decide to switch from Nordic walking to Nordic jogging for a longer period of time, because my endurance is just that awfully bad.

*

What I find quite interesting is (and in this case I kinda have to admire you for that), that you doesn’t seemed to be bothered about it at all at how stup … uh, I mean strange Nordic walking and all the related exercises may look like to other people – resulting in somewhat confused and even spiteful looks and commentaries by other people or pedestrians, which seemed to just bounce of you with ease and no harm.
   I on the other hand had quite a difficult time not to burst into laughter at any time while doing some of the more silly looking exercises and was very glad that I never met someone who I know from university or work (maybe because Nordic walking isn’t really what you would expect from someone who looks like the archetypical geek).
   But I guess I simply dislike it when people watch me doing stuff (no matter what it is I’m doing. It’s especially annoying when for example writing an exam and for some reason the prof decides to stand behind you and looking at your paper but without saying anything at all, which kinda drives me nuts), which led me to the only logical conclusion to walk either in complete darkness or in an area where nobody else is.

*

By the way: as I searched online for a headlamp for walking at night (when nobody can see me. Even though thinking about it I’m not quite sure whether people actually want to know what kind of maniac is running off-road in the middle of the night with a shaking headlamp like he is hunted by the devil). Anyway, prior to my purchase of a headlamp I did some research on night vision devices (SEALs call them Nods). Because honestly what would be more perfect for walking peacefully in pitch black darkness while being able to see clearly, while other people can’t see you in return?
   But sadly many of the models I found weren’t available in Germany and even worse the better ones cost a small fortune – for some of the higher class ones you could get a small car (or a special made bath tube for people my size). So sadly I had to scale down my expectations quite a bit and settle for a “cheap” headlamp.
   But if it comes to a point when I have too much money to spend on questionable items (even more so than now) I will probably go back and buy a night vision device, just because I can. Also it would fit quite nicely in my collection of stuff that could come in handy, but nobody really needs.

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So the next Nordic Walking Course starts in the middle of January? Well considering how reliable we don’t have snow in winter (thank god) and Nordic Walking was meant as an alternative for cross-country skiing when snow isn’t available it would kinda make sense to a degree. Even though could it also end in a mess of walking through a mixture of mud and damp snow in one place and frozen earth with some spots of somewhat untouched snow.

But it kinda comes in handy quite a bit because purely accidentally I just managed to organize the appropriate equipment for walking in colder temperatures, including spikes for my walking boots. The only thing that is missing (apart of the stuff I ordered but hasn’t arrived jet) is a pair of Nordic Walking sticks. But in this regard I already kinda made my choice, even though it’s probably not exactly the cheapest entry I found while searching online.

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END

Podcast – Völlig zufällige Gedanken – Nov 21 – 1

Auch nach vier Wochen Blog weiß ich noch nicht genau, was ich hier eigentlich mache und wofür diese ganzen Schalter und Hebel überhaupt gut sind, aber wir finden es heraus.

Der Start in den Podcast könnte nicht chaotischer sein. Ein fixer Gedanke, keine Vorbereitung, schlechte Ausrüstung und eine halbe Stunde Gelaber. In meinen Aufnahmen rede ich über Gott und die Welt. Hier eine halbe Stunde über mein Leben, IT, LEGO und das Schreiben.

Völlig zufällige Gedanken – November 21 – 1

Starke Charaktere

[Spoiler für alles was ich bisher geschrieben habe]

Das muss schon ein paar Monate her gewesen sein, als einer meiner Testleser in einem Gespräch zu den ersten ~50 Seiten der dritten Fassung von Das Osiris Genom meinte (ich hab den genauen Wortlaut nicht mehr genau im Kopf) „Ich find’s voll gut, dass du starke Frauenfiguren schreibst“, bezogen auf die ersten paar Kapitel. Ich hab da eigentlich nur „Danke“ gesagt, mir aber nichts weiter dabei gedacht. Erst später bin ich darüber gedanklich gestolpert. Denn beim Schreiben denke ich praktisch nie daran „Au man, du musst jetzt ‘ne starke Frauenfigur schreiben“. Nö, ich schreib jetzt seit gut zwanzig Jahren Geschichten, wenn ich eine Figur schreibe, dann ist mir wichtig, dass sie glaubhaft rüberkommt und sich glaubhaft verhält, natürlich gemessen an der Umgebung und den Gesetzmäßigkeiten in der sie sich bewegt. Mal geht das gut, aber oft genug gehe ich damit auch baden, das sehe ich an den dutzenden zerknäulten Entwürfen im Papierkorb.

Liz, Amber, Andrea, Mara, Akira und die anderen sind für mich liebgewonnene Figuren mit einem eigenen Charakter, sie sind eigentlich nicht mal so „stark“, weil jede Figur ganz realistisch ne Macke hat. Ein Schicksalsschlag, wie bei Liz, die keine Kinder bekommen kann und als knallharte Businessfrau nie eine richtige Familie hatte und ihren Kummer darüber im Alkohol ertränkt. Oder ein Kindheitstraumata wie bei Akira, deren Eltern ihre große Schwester Olivia (4. Fassung) immer ins Rampenlicht gerückt, und Akiras Rufe nach Aufmerksamkeit und Fürsorge einfach nie beachtet haben. Maras Krankheit (Autismus), die in ihrem Haustier, dem Waran Karl, ihren besten Freund sieht und mit Menschen einfach nicht so gut klarkommt. Andreas Verlust ihres geliebten Vaters und ihre moralischen Werte die in einer feindlichen Umgebung immer wieder für Zoff sorgen. Amber, die gerissen und opportunistisch ist, anderer Frauen/Mädchen Freunde ausspannt und um ihren Finger wickelt – sie verliert ihre ganze Familie.

Das beschränkt sich nicht nur auf die weiblichen Figuren sondern so schreib ich alle meine Charaktere. Ich meine, geh doch mal im echten Leben herum und frag die Leute direkt, jeder hat irgendwas, was ihn bedrückt und zerfrisst. Schicksalsschläge, Verlust, Trauer, Sucht, Krankheit und so weiter. Und das zehrt an einem. Ich habe auch mein Bündel zu tragen und muss mich durchs Leben kämpfen. Strahlende Helden die einfach nur gut sind finde ich langweilig. Kaz ist doch das allerbeste Beispiel.

Ich hab in der dritten Fassung ein Kapitel, das ich im Nachhinein gestrichen habe. Ich mache jetzt sowas eigentlich nicht, weil ich das doof finde, aber ich gebe euch mal ne dicke fette Trigger Warnung, dass es jetzt echt grafisch und heftig wird.

Trigger Warnung Anfang

Kaz und Anna sitzen im Park auf einer Parkbank und genießen den sommerlichen Tag, aus alter Gewohnheit steckt Kaz‘ FN Five-Seven im Hosenbund. Da sehen sie einen jungen Araber mit einem künstlichen Arm, der mit seinem kleinen Sohn Ball spielt. Plötzlich rücken Clowns an, die augmentierte Menschen verabscheuen und einen Streit anzetteln. Einer der Clowns schubst den Jungen unsanft und als sich sein Vater wehren will, wird er plötzlich von einem Clown mit Baseball-Schläger niedergeschlagen. Die anderen Clowns kommen angelaufen und schlagen ebenfalls auf den verletzten Araber ein, dessen Sohn angefangen hat zu weinen und um Hilfe zu rufen. Aber das ist die Clownzone, keiner hier wird Widerstand leisten.
      Kaz ringt mit sich, auf der einen Seite ist er bewaffnet und könnte einschreiten, auf der anderen Seite könnte er ein zweites Montana verursachen, einen Zwischenfall in dessen Spätfolge sein Neffe Ryan ums Leben gekommen ist. Möglich, dass seine Familie wieder Ziel der Clowns wird.
Als der Junge auch einen Schlag abbekommt springt Kaz auf und eröffnet das Feuer auf die Clowns, die nacheinander in die Knie gehen, ein Clown versucht zu fliehen und Kaz schießt ihm in den Rücken.
Kaz hat die Fassung verloren, er kann den Jungen retten, aber für den Vater kommt jede Hilfe zu spät. Eine gerettete Seele, etwa zehn Tote. Zehn Morde mit einer illegalen Waffe.
Und um alles schlimmer zu machen, handelt es sich bei dem Clown, dem er in den Rücken geschossen hat, um ein Mädchen in Ambers Alter, das heulend zu verbluten droht. Kaz ist erschüttert, gibt Anna den Jungen und nimmt sie auf den Arm, rettet einen Menschen aus dem gegnerischen Lager vor dem sicheren Tod.
   Auf Haus Solomon kümmern sich Sanitäter um das Mädchen, sie konnten entwischen.
Kaz hat in dem Ungleichen Kampf den Vater und den Onkel des Mädchens getötet, ihre letzten noch lebenden Verwandten. Aus Schuld entschließt er sich, sich um das Mädchen zu kümmern und überlegt fieberhaft wie er die Sache wieder gutmachen könnte. Den Jungen adoptiert er sowieso.
   Die Konsequenz seines Handels im Verlauf der Story ist allerdings, dass die Clowns an Akiras Geburtstag blutige Rache nehmen und Kaz Familie abschlachten.
   Auf jede Aktion folgt eine Reaktion. Kaz hätte wissen müssen, was ihm blühen könnte. Aber sein moralischer Kompass hat ihm geboten den Jungen zu retten, indem er die Clowns kaltblütig in einem unfairen Kampf erschießt. Er ist kein sonderlich guter Charakter, immerhin tötet er Menschen am laufenden Band, zwar oft in dem Zweck ein Kind zu retten, aber das macht ihn nicht weniger zu einem Mörder.

Trigger Warnung Ende

Das Schreiben. Ich mach das oft ohne einen bestimmten Hintergedanken zu haben. Ich erschaffe mir eine Welt, meine Sandbox, denke mir ein paar Figuren aus und schicke sie los, die Welt zu erkunden und baue Situationen und Ereignisse zu denen die Figuren reagieren müssen. Nehmen wir uns doch Akira (4. Fassung) heraus.

Akira, 19 Jahre jung. Ist durchschnittlich, sieht völlig durchschnittlich aus – gerade so als ein bisschen hübsch zu bezeichnen, mit langen schwarzen Haaren und … ich zitiere Ted „Der Spruch ‚flach wie ein Brett‘ ist für dich erfunden worden“. Ich weiß, Ted ist ein sexistisches Arschloch, aber manchmal ist es herrlich erfrischend so eine Figur zu schreiben und er ist ein tolles „Hindernis“ für Akira.
   Sie hat eine große Schwester namens Olivia, die etwa vier Jahre älter ist. Olivia war schon von Kindesbeinen durch ihre schwere psychische Krankheit und schwierigen Charakter ein Pflegefall. Akira stand oft nur daneben und hat sich auch die warme mütterliche Zuneigung gewünscht, die Olivia von ihren Eltern bekommen hat. Akira wurde oft einfach nur ignoriert und in ihrem Onkel Kaz hat sie ihren einzigen Freund gefunden. Sie weiß nicht wie man Freundschaften knüpft und kommt mit Menschen nicht so gut klar, traut ihnen einfach nicht mehr. Denn warum sollte sie ihren Eltern trauen, die nie etwas Schönes für sie gemacht haben. Sie klammert sich an Kaz … und an Liz. Akiras leibliche Mutter Helena ist reichlich überfordert mit ihren Töchtern, so sehr, dass Akiras Tante Liz (In der 4. Fassung ist sie eine Solomon) sich um Akira kümmert und ihr so etwas wie mütterliche Liebe gibt. Das ist besonders wichtig, weil sie ihren Onkel Kaz noch nie leibhaftig getroffen hat, der kurz nach ihrer Geburt in die Staaten ausgewandert ist. Aber Liz ist eine gestresste Geschäftsfrau und schon damals schwer in Horizon eingebunden, irgendwann lässt sie Akira einfach im Stich und kümmert sich nicht mehr um sie, weil ihr die Arbeit wichtiger geworden ist, als ihre Familie. Eine Tatsache, die Liz bitter bereut und versucht wieder gutzumachen, als sie die beiden Schwestern über ein Jahrzehnt später bei sich aufnimmt.
   Akira ist wieder allein, sucht Zuflucht bei ihrer Oma Lilly, die aber doch mehr Zeit für ihre giftigen Tiere und Pflanzen hat, als für ihre nächsten Verwandten.
   Akira findet keinen Anschluss und keine Freunde, landet auf einer Schule nach der anderen, wird überall gemobbt und fühlt sich in ihrer eigenen Haut nicht wohl. In der fühlt sie sich ohnehin nicht sonderlich wohl. Sie scheut Aufmerksamkeit, wird aber so zuverlässig am liebsten von ihren eigenen Eltern übersehen, dass sie doch auch nur ein bisschen gesehen werden will. Sie verheimlicht ihren Eltern das sie LGBT ist (Bi) und kämpft damit, es keinem richtig sagen zu können.
   Als sie das Streamen von Computerspielen auf Twitch für sich entdeckt, denn darin ist sie wirklich gut, und wildfremde Menschen sie dafür loben, dass sie wenigstens in einer Sache gut ist, gewinnt sie den Mut zu einem vielleicht kindlichen aber wirkungsvollen Schritt. Sie bekennt Farbe (wörtlich) und fängt an ihre Haarmähne in Regenbogenfarben zu tragen. Ein Schock für ihre konservative Familie und besonders für ihre Eltern. Sie beginnt, Selbstbewusstsein zu trainieren und anders im Leben aufzutreten. Mit anfangs eher mäßigem Erfolg, sie wird immer noch in der Schule gemobbt und ihre Eltern sind eher verärgert über sie, aber sie ist im Reinen mit sich und fühlt sich zum ersten Mal seit langem gut.

Ich könnte Akira noch ewig weiterbeschreiben, ihren Lebens- und Leidensweg. Klar provoziert sie später mit ihren bunten Haaren, aber nach einem Leben der Vernachlässigung und Ignoriert Werdens, genießt sie es ein bisschen sehr, einfach Aufmerksamkeit zu bekommen.
Und nein, auch Akira hat ihre Schattenseiten und ist keine strahlend gute Heldin, und diese Seiten verbirgt sie vor anderen sehr gut und gründlich. Ohne diesen innerlichen Konflikt wäre die Handlung der 4. Fassung auch längst nicht so spannend, finde ich. Und sie trägt ein Geheimnis mit sehr weitreichenden Konsequenzen mit sich herum, von dem sie selbst nichts ahnt.

Und so schreibe ich alle meine Figuren, dauert zwar, aber es ist mir wichtig geworden, auch im Hinblick auf die zweite Fassung (Das Osiris Projekt). Keiner ist wirklich abgrundtief böse, niemand ist wirklich gut. Mir sind Grauzonen wichtig, denn auch die echte Welt ist nicht schwarz und weiß. Die zweite Fassung ist eine krude Mischung aus Kindlicher Naivität und echt düsterem Zeug, mal sehen ob das jemand drucken will ^^ Die späteren Fassungen sind deutlich düsterer geworden und das mag ich oft einfach mehr.

Und zurück zum Anfang. Ich schreibe bewusst keine starken Frauenfiguren, mir ist es einfach nur wichtig, dass sie sich echt anfühlen. Liz als Vize-Chefin des größten Konzerns der Welt ist definitiv stark, allein durch die Tatsache, dass sie in einem halben Dutzend Kampfsportarten trainiert und topfit ist. Aber die Macht und das viele Geld haben sie schon ziemlich zerfressen und sie bereut es bitter, dass sie Akira und auch Olivia im Stich gelassen hat. Sie fragt sich oft, ob sie mit Ende vierzig zwei armen Mädchen eine gute Ersatz-Mutter sein kann und es kommt zu jeder Menge Zoff, weil sich Akira, Olivia und später Amber nicht die Bohne ausstehen können …

Ich könnte den ganzen Tag so weitermachen und spätestens für die geplante Wiki mache ich das auch, aber das dauert alles noch.

So, ich muss Bücher weiter schreiben und absurde Mengen an schwarzem Tee vernichten. Macht’s gut.

[EDIT – Sonntag 7.11.21]

Es gibt definitiv einen Haufen Youtuber, die irgendwie im Bereich Bücher und Film direkt und indirekt zu tun haben und einer davon ist der gute alte Critical Drinker, in Echt der britische (schottische?) Bestseller Thriller Autor Will Jordan, dessen Bücher auf meiner ToDo Liste stehen, sobald ich mit den neun Bänden von „The Expanse“ (ich bin noch beim ersten) durch bin.
Ich als kleiner Möchtegern Autor seit 20 Jahren lerne eben auch wie es geht, indem ich mir Bücher von Leuten durchlese, die es eben können. Was ich zum Beispiel noch nicht herausgefunden habe ist, wie man einen mitreissenden Thriller schreibt. Jedenfalls hat der gute Critical Drinker (mit dem ich unbedingt mal sprechen möchte) im Laufe der Jahre ein zwei Video Essays veröffentlicht, zum Thema gute Charaktere. Das ist eins

Zurück zum Thema starke (gute) Charaktere schreiben. Das ist verdammt harte Arbeit die nicht einfach so aus dem Nichts kommt!

Ich bin jetzt bei der vierten Fassung von Osiris Genom und mindestens der sechsten Fassung von die Legende der schwarzen Geister, ich überarbeitete meine Figuren seit vielen Jahren und hab immer noch das Gefühl, dass sie fehlerhaft sind und eben nicht so gut geschrieben, wie ich erhofft habe. Das ist ja auch Sinn und Zweck dieses Blogs, dass ich meine Sachen veröffentliche und Feedback bekomme, wie ich es besser machen könnte. Daher auch die bewusste Entscheidung die unperfekte zweite Fassung zu veröffentlichen, und nicht die womöglich bessere erste Hälfte der dritten Fassung.

Ich kann euch kein ToDo geben wie man gute Charaktere schreibt, aber was mich persönlich aus einer Geschichte rausreißt sind Mary Sues und Unglaubwürdigkeit. Rey (Skywalker *kotz) ist das perfekte Beispiel für eine Mary Sue. Sie kann alles sofort ohne hartes Training, wird von allen geliebt und muss nie schwere Rückschläge einstecken … Gott wie ich diese Figur verabscheue.
Wenn ich schreibe merke ich vor allem wie sehr ich von Computerspielen geprägt bin. Das macht sich zum Beispiel bemerkbar, dass ich zuerst die Welt und die Figuren baue und dann in verschiedenen Szenarios aufeinander loslasse und teilweise wochenlang über einer Schlüsselszene brüte um einen Moment zu schreiben, wo meine Figuren mit ihren ganz speziellen Charakter und Eigenschaften, so glaubwürdig wie möglich handelt.
Mein Lieblings Beispiel ist immer wieder Kaz, der ziemlich oft nicht über die Konsequenzen seines Tuns nachdenkt und ein Herz für den Underdog hat, also meistens Kinder. So stürzt er sich des öfteren in schlecht überlegte Situationen. Bei Kaz ist durch seinen (seit der 3. Fassung) Militärbackground klar, dass er ganz gut kämpfen kann und er mag Kinder, also ist es für ihn eine glaubwürdige Aktion, dass er einem Typen(Clown), der ein Kind schubst, eine reinhaut. Danach hilft er dem Kind auf die Beine und spendiert ihm/ihr ein Eis.
Das sieht man gut in dem Spin Off „Ghost Team Six“ LINK, wo Kaz wörtlich seinem Bruder eine verpasst, weil dieser Akira angeschrien und geohrfeigt hat. Und als Akira und Amber von ihren Eltern vor die Tür gesetzt werden, nehmen Kaz und seine Bande die beiden in ihre verrückte WG auf. Hach ich muss die Geschichte mal weiterschreiben …
Das macht aus Kaz aber auch einen Mann, der die Gewalt regelrecht sucht und wenig Sinn in Diplomatie findet. Das zieht natürlich immer auch schwere Konsequenzen mit sich, deren Kaz sich zwar irgendwie bewusst ist, aber gerne ignoriert und die selben Fehler immer und immer wieder macht.
Auf der anderen Seite, baue ich gerade in den späteren Fassungen immer wieder kleine Passagen ein, die klar verlauten, dass er vielleicht noch eine andere Persönlichkeit hat. Und nein, er ist nicht Batman, der für ein Ideal kämpft, er hat eher Ähnlichkeit mit dem Punisher.

Ähm, was wollte ich eigentlich sagen. Bah, ich merk schon ich bin echt nicht die richtige Person um zu erklären was eine gut geschriebene Figur ausmacht, aber wie sagt man so schön? „Er war stehts bemüht“ Und das war’s fürs erste auch.
Wobei, lass uns doch noch ein schönes Video zu Mary Sues gucken, denn ich bin mir sicher der ein oder andere ist sauer, dass ich Rey eine Mary Sue genannt habe.

Jetzt war’s das (fürs Erste) aber wirklich. Machts gut.

Schreiben – eine Hassliebe

Ich weiß nicht ob ich der einzige (Hobby)Autor bin, der so denkt, aber manchmal hasse ich das Schreiben. Heute hat es in Strömen geregnet und die Motivation rauszugehen war denkbar gering. Also hab ich die vierte Fassung und meinen Notizzettel herausgekramt und nach einer Stunde festgestellt, dass ich irgendwie so ziemlich alles überarbeiten muss, weil nichts so recht passen will.

Und so ist das Schreiben allgemein. Ich schreibe in der Regel dann, wenn ich Lust aufs Schreiben habe. Ich könnte mir absolut nicht vorstellen das Schreiben Vollzeit zu betreiben, ein paar Stunden hier und da sind ok, aber jeden Tag egal bei welcher Stimmung einen festen Output raushauen? Nein? Wenn ich so richtig in Form bin, schreibe ich locker zehn Seiten am Tag, aber oft genug ruhen meiner Autoren Tätigkeiten für viele Wochen, weil mir einfach die Ideen ausgegangen sind, ich feststecke oder ich schlicht keinen Bock aufs Schreiben oder Überarbeiten habe. Kommt alles vor. Was ich mich schon in Sackgassen geschrieben habe, allein darüber könnte man ein Buch verfassen – ich hätte schon den passenden Namen „Der Katastrophenzyklus“.

Allein die dritte Fassung war so ein einziger verfluchter Albtraum, erst die Hälfte weggeschmissen, dann hintereinander sieben Enden plus Sequel Ideen in den Sand gesetzt und dann, als ich die Kurve dann doch noch gekriegt hatte, wollte ich nicht mehr weiterschreiben, weil mir und einem Testleser die dritte Fassung dann doch ein bisschen zu krass geworden war und ich dann doch jedes Tabu-Thema irgendwie wenigstens einmal angeschnitten hatte.

Also zurück an Reißbrett und erst Monate später im Juli und diverse Kurzgeschichten dazwischen, hatte ich den Mut mit der vierten Fassung zu beginnen … und frage mich trotzdem, ob ich nicht einfach zur zweiten Fassung zurückkehren soll (die ich gerade veröffentliche) und an der Fortsetzung weiterschreiben soll. Ach ich weiß es nicht … eine frische Idee wäre mir zumindest allemal lieber als dutzende Seiten mühsam zu überarbeiten. Vielleicht sollte ich auch einfach mal ein paar der angefangenen Kurzgeschichten weitermachen, das wäre ein Anfang.

Und spätestens in ein paar Wochen stürze ich mich mit großer Begeisterung ins nächste Schreibprojekt, so war es in der Vergangenheit schließlich auch meistens.

Und ein paar Wochen später danach beiße ich wieder in die Tischkante und verfluche, dass das Schreiben mein größtes Hobby geworden ist und ich mir so komisches Zeugs ausdenken muss, was zur Hölle beim Überarbeiten wird.

Dann wird’s meistens wieder besser oder ich lasse es sein und lese wochenlang wieder nur Bücher oder spiele Videospiele (von irgendwo müssen schließlich auch die frischen Ideen und Inspirationen kommen). Und dann komme ich spätestens nach ein paar Monaten wieder zum Schreiben zurück, spätestens wenn mir mein bester Freund (Deutschlehrer) eine neue Schreibchallenge aufgibt.

… ja, ich glaube ich gucke mal ob ich mich wieder in die zweite Fassung reindenken kann. Ja, nachdem ich gestern die ersten sechzig Seiten von Der Horus Verrat (schlimmer Name, ich weiß) gelesen habe, hab ich wieder echt Lust darauf bekommen, ich glaub die Story schreib ich weiter. Also jetzt gleich … los geht’s. Aber ich mach ein paar Änderungen im Skript, glücklicherweise habe ich mir beim zweiten Buch tatsächlich die Mühe gemacht und aufgeschrieben was wann passiert, also eine detaillierte Kapitelliste. Ich hab auf die harte Tour gelernt, dass sowas echt sinnvoll ist, wenn man ein Buch plant. Aber egal, jetzt lad ich euch ein zwei Kapitel hoch und dann wird geschrieben, zum Glück Schweinewetter draußen, da fällt das nicht so schwer. Schreiben im Sommer bei strahlendem Sonnenschein ist echt übel – wollte ich nur mal angemerkt haben. Macht’s gut.

Wie man sich irren kann

Nach einer Mittagsmahlzeit aus einer Kanne Tee, einem Pfund Geflügelfrikadellen mit Senf sowie eine gehäufte Hand Gummibärchen, sitze ich wieder vor meinem geliebten Rechner an der Tastatur mit einem fehlenden „o“ und haue frohen Mutes in die Tasten.

Allerdings hab ich mich geirrt, meine Leserzahlen sind seit letzter Woche so stark eingebrochen, dass der so ziemlich einzige Leser ich selbst bin, der in einem anderen Browser nach Fehlern sucht. Jedenfalls gedenke ich das Widget für Spenden wieder zu entfernen, es frisst ohnehin zu viel Platz und sieht doof aus.

Für die, die es nicht wissen, ich habe jetzt Patreon. Alle Patreons bekommen Zugang zu einem exklusiven Podcast, in dem ich über meine Buchwelten rede und die die Details der Figuren und der Welten beleuchte, angefangen mit dem ersten Buch, das glaube ich, Osiris Initiative heißen sollte, weil Osiris Projekt schon vergeben war und ich erst mit der dritten Fassung auf Osiris Genom kam. Das ist auch der Arbeitstitel, solange es ihn noch gibt.

Und die 10€ Patreons bekommen eine signierte Ausgabe meiner veröffentlichten Bücher, wenn sie erscheinen. Ich glaube mehr wäre überzogen und ich muss noch am Überlegen wie ich das am besten mache. Heißt aber auch, dass ich mich spätestens nach dem letzten veröffentlichen Kapitel des Buches darum kümmern muss, wie man Bücher druckt oder einen Verlag sucht.

Derweil probiere ich mich an Social Media wie Twitter und Instagram, mit in etwa so viel Plan wie von WordPress. Sehr ärgerlich das ich vom PC aus keine Instagram Posts machen kann, also muss ich die hunderten an gezeichneten Bildern auf mein Smartphone laden und von dort aus posten … *seufz.

Aber es tut gut wieder hier zu sein, die letzten Tage war ich unterwegs und es ist schon was anderes mit einem schrottigen Laptop zu posten anstatt schönem Tower mit drei Bildschirmen. Ich weiß, was mir mehr Spaß gemacht hat.

Jedenfalls bin ich unschlüssig was ich jetzt als nächstes machen soll.
1. LEGO Sachen Dokumentieren
2. Das Sequel zur zweiten Fassung zum Osiris Genom weiter schreiben
3. Die vierte Fassung vom Osiris Genom weiterschreiben
4. Eine Artikelserie zum Thema Smarte Städte anfangen
5. Empfehlungen (Filme, Spiele, Bücher, Comics, Musik, etc.) schreiben

Soooo viel zu tun, so wenig … ähm … ok … Zeit hätte ich doch irgendwie, wenigstens 2-4 Stunden am Tag fürs erste, damit sollte sich was machen lassen. Ich seh erstmal zu, die letzten 2-3 Kapitel zu die Legende der schwarzen Geister hochzuladen und dann die restlichen 34 Kapitel des Buches. Und dann mach ich irgendwas von den Sachen da oben und … ach ihr werdet es schon früh genug merken.